
Die Grünen wollen die Kindergrundsicherung durchsetzen
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Grüne-Chefs stellen sich hinter Kindergrundsicherung
Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bund und in den Ländern haben sich trotz der Differenzen in der Ampel-Koalition hinter die Kindergrundsicherung gestellt.
Kindergrundsicherung soll im Kampf gegen Kinderarmut helfen
Das Konzept sei ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen Kinderarmut, teilten die Grünen am Samstag nach ihren zweitägigen Beratungen in Hannover mit. Kinderarmut habe sich in Deutschland seit Jahrzehnten verfestigt, 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche lebten in Armut oder seien von Armut bedroht, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus.
Grüne und FDP sind sich nicht einig
In der Kindergrundsicherung sollen ab 2025 der Kinderzuschlag und andere staatliche Leistungen gebündelt werden. Grüne und FDP streiten seit Wochen über die Kosten des Vorhabens. Paus hatte einen Bedarf von zwölf Milliarden Euro angemeldet, da sie Leistungen auch aufstocken will.
Grüne pochen auf Koalitionsvertrag
„Kinderarmut ist nicht nur eine Schande für unser Land, sondern auch eine schwere Hypothek für unsere Gesellschaft. Wer in Armut aufwächst, hat geringere Chancen für eine gute Schulbildung, eine qualifizierte Ausbildung, ein sorgenfreies Leben“, sagte Paus. „Die Kindergrundsicherung ist eine der besten Zukunftsinvestitionen, die wir machen können, und jeder Euro, den sie kostet, zahlt sich doppelt und dreifach aus.“
Grünen-Bundestagsfraktionschefin Britta Haßelmann erklärte, das für Kinder berechnete Existenzminium müsse jungen Menschen faire Chancen auf soziale und kulturelle Teilhabe gewährleisten: „Dafür ist jeder Euro gut investiert.“ Detlev Schulz-Hendel, Chef der Grünen-Fraktion im niedersächsischen Landtag, forderte die FDP auf, sich zu bewegen. Die Kindergrundsicherung sei im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschrieben, betonte er.