Dampf steigt aus den Kühltürmen des Atomkraftwerks

Nach dem Ausstieg aus der Atomkraft im Jahr 2023, ist diese Art der Energiegewinnung wieder im Gespräch. Auch in Deutschland.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Deutschland und die Welt

Kampf gegen den Klimawandel: Ist Atomkraft die Lösung des Problems?

2. Januar 2024 // 08:30

In einigen Ländern soll die Kernkraft ausgebaut werden. Auch die CDU will sich zur Atomenergie bekennen. Der Grund ist der Klimawandel. Aber kann mit Atomkraft der Klimawandel bekämpft werden?

In Deutschland sind die letzten Atomkraftwerke 2023 vom Netz gegangen. Andere Länder sehen darin allerdings die Zukunft. Industriestaaten wie die USA und Frankreich planen, die Nutzung von Kernenergie bis zum Jahr 2050 massiv auszubauen, um die Klimaziele zu erreichen.

Auch Kanada und Japan wollen die Energieerzeugung aus Atomkraft deutlich hochschrauben. Auf der Weltklimakonferenz hieß es, dass Atomkraft eine Schlüsselrolle dabei spiele, bis Mitte des Jahrhunderts Klimaneutralität zu erreichen und das 1,5-Grad-Ziel im Rahmen des Möglichen zu halten.

Thema noch nicht vom Tisch

Deutschland hält sich aus diesen Plänen aber raus. Im April 2023 wurde der Atomausstieg vollzogen. In Deutschland werden die ehemaligen Kraftwerke zurückgebaut, anstatt die Kernenergie auszubauen.

Doch so ganz vom Tisch ist das Thema noch nicht. Denn in einem ersten Entwurf für das neue CDU-Grundsatzprogramm heißt es etwa, Deutschland könne zurzeit nicht auf die Option Kernkraft verzichten. Man wolle auf „Kernkraftwerke der vierten und fünften Generation“ setzen.

Wie sauber und nachhaltig Atomkraft ist

Dem Umweltbundesamt zufolge ist die Technologie nicht nachhaltig. Ein Grund ist die Wassermenge, die für den sicheren und effizienten Betrieb von Atomkraftwerken wichtig ist. Vor allem in Zeiten von Hitzewellen und Dürren kann das zum Problem werden.

Außerdem verursache der Uranabbau laut Umweltbundesamt erhöhte Uran- und Radiumbelastung in Gewässern und kleinen Teilen von Gestein.

Und CO2-neutral ist das auch nicht. Bei der Herstellung von Strom aus Atomkraft entstehen zwar nur kleine Mengen des klimaschädlichen Gases, doch vor allem vor und nach der Stromproduktion fallen die Treibhausgase dann doch in größeren Mengen an.

Keine Option zur Klimarettung

Denn Atomkraft ist zu langsam, zu gefährlich und nicht robust gegen den Klimawandel, meint das Umweltministerium. Mit Strom aus Wind und Sonne gebe es längst eine viel bessere, klimafreundlichere und günstigere Alternative.