In diesem Jahr kämpfen die Bauern auch mit vielen Krankheiten der Pflanzen.

In diesem Jahr kämpfen die Bauern auch mit vielen Krankheiten der Pflanzen.

Foto: Philipp Schulze

Deutschland und die Welt

Kartoffelbauern sind besorgt: Das Wetter drückt auf die diesjährige Ernte

27. Juli 2024 // 15:55

Das feuchtwarme Wetter und der viele Niederschlag der vergangenen Wochen dürfte sich negativ auf die im August und September anstehende Kartoffelernte auswirken.

Denn neben einer verspäteten Auspflanzung sei in diesem Jahr wegen der feuchten Witterung auch der Krankheitsbefall der Kartoffeln ein Problem, sagt der niedersächsische Landwirt Thorsten Riggert, der auch im Beirat der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika) sitzt.

Für die Endverbraucher rechne er daher mit Preisen auf dem relativ hohen Niveau des Vorjahres, erklärt Riggert.

Krankheitsdruck durch Fäule

Der Krankheitsdruck durch die Kraut- und Knollenfäule sei so hoch wie seit 10 oder 15 Jahren nicht mehr, berichtet Riggert. Um zu verhindern, dass die im Herbst eingelagerten Kartoffeln nicht auch von Fäulnis befallen werden, dürfte die Lagerung anspruchsvoller werden.

Im Unterschied zu Riggert rechnet der Marktexperte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), Christoph Hambloch, tendenziell mit sinkenden Verbraucherpreisen in den kommenden Wochen.

Sinkende Verbraucherpreise im Spätsommer

Er rechne damit, dass sich die geringeren Erzeugerpreise auch bei den Endverbraucherpreisen niederschlagen. Spätestens bis Anfang September dürften die Preise sinken, weil dann die neue Ernte auf den Markt komme.

Landwirte brauchen Pflanzenschutzmittel

Um auch bei den gegenwärtigen Wetterbedingungen Kartoffeln ernten zu können, brauchen die Landwirte laut Hambloch und Riggert Pflanzenschutzmittel. Auch im Biobereich müssten die Landwirte in diesem Jahr verstärkt Kupfer einsetzen, um den Pilzbefall bei Kartoffeln zu bekämpfen, sagte Hambloch: „Ohne Pflanzenschutz wäre das eine Katastrophe geworden.“

Für die konventionellen Landwirte sei es wichtig, weiter eine Auswahl an Pflanzenschutzmitteln zu haben, betonte Riggert. „Wir können mit Künstlicher Intelligenz in einigen Teilbereichen schon 90 Prozent der Pflanzenschutzmittel einsparen, aber für die letzten 10 Prozent brauchen wir alle Wirkstoffe“, sagte er.