Eine Gesamtansicht zeigt ein 3D-gedrucktes Starbucks-Gebäude in Texas.

Starbucks Mitarbeiter müssen nun schwarze Hemden bei der Arbeit tragen.

Foto: Michael Gonzalez

Deutschland und die Welt

Kleidungsvorschriften bei Starbucks: Baristas protestieren gegen neue Regeln

17. Mai 2025 // 16:00

Starbucks führt strengere Kleidervorgaben ein – und erntet dafür heftigen Protest der Belegschaft.

Neuer Dresscode bei Starbucks bringt Baristas auf die Barrikaden

In den USA und Kanada müssen Starbucks-Mitarbeitende seit Montag neue Kleidungsvorgaben einhalten. Schwarze Hemden sind nun Pflicht, während andere bisher zulässige Farben wie Braun, Grau oder Weiß verboten wurden. Auch bei den Hosen gibt es Einschränkungen: Nur noch Khaki, Blau oder Schwarz sind erlaubt. Die grüne Schürze mit Logo bleibt das zentrale Element. Für viele Baristas ein unzumutbarer Eingriff in ihren Arbeitsalltag.

Proteste und Streiks wegen Kleidungspflicht

Mehr als 1000 Starbucks-Baristas in 75 Filialen haben sich laut der Gewerkschaft Starbucks Workers United an Streiks beteiligt. Der Unmut richtet sich nicht nur gegen die farbliche Einschränkung, sondern auch gegen die Tatsache, dass Mitarbeitende neue Kleidung aus eigener Tasche zahlen sollen. Angesichts niedriger Löhne sorgt dies für zusätzlichen Frust. Zwar stellt Starbucks zwei kostenlose schwarze T-Shirts zur Verfügung, doch das reicht vielen nicht.

Kritik an interner Praxis und Preisstrategie

Zudem sorgt ein Widerspruch für Verärgerung: Auf der internen Website wird weiterhin Kleidung verkauft, die nun nicht mehr getragen werden darf. Eine Mitarbeiterin bringt es auf den Punkt: „Kunden interessieren sich nicht für unsere Kleidung, wenn sie 30 Minuten auf ihren Kaffee warten.“ Der Konzern argumentiert, der neue Look solle die Marke einheitlicher und vertrauter erscheinen lassen – unabhängig von der Filiale.

Rückgang bei Umsatz und Kundenbindung

Die Proteste kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Starbucks verzeichnet in den USA bereits das fünfte Quartal in Folge rückläufige Umsätze in vergleichbaren Filialen. Gründe sind unter anderem steigende Preise, abwandernde Gelegenheitskunden und lange Wartezeiten – besonders bei mobilen Bestellungen während der Stoßzeiten.

Streiks mit begrenzter Wirkung – vorerst

Starbucks selbst erklärt, dass über 99 Prozent der Filialen geöffnet geblieben seien. Die Streiks hätten nur minimale Auswirkungen gehabt. Dennoch zeigen die Proteste: Die Spannungen zwischen Konzernführung und Mitarbeitenden nehmen zu – und könnten sich weiter verschärfen. Das berichtet ntv. (mca)