
Ein Wolf liegt im Tierpark auf dem Waldboden.
Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Koexistenz mit dem Wolf: EU fördert Forschung
In neun europäischen Ländern wird in den nächsten fünf Jahren ein Forschungsvorhaben zum Wolf mit sieben Millionen Euro finanziert.
Niedersachsen nimmt teil
Wie kann die Koexistenz von Mensch und Tier gerade in urbanen Räumen noch besser gelingen? Dazu soll das Projekt «Life Wild Wolf» Antworten geben, Niedersachsen nimmt mit dem Wolfsbüro des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) an den Forschungen teil.
Rückkehr ein Erfolg
«Die Durchsetzung strenger Schutzmaßnahmen auf der Basis internationalen Rechts hat es ermöglicht, dass wir in den letzten Jahren in vielen Ländern Europas eine Rückkehr des Wolfs erleben konnten. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg für den Naturschutz, schafft aber auch neue gesellschaftliche Herausforderungen – gerade dort, wo eine sich erholende Wolfspopulation auf ausgeprägt urban entwickelte Räume trifft», sagt Umweltminister Christian Meyer (Grüne).
Begegnung entwickeln
Konkret gehe es darum, neue Techniken und Abläufe für ein besseres Management von Begegnungs- und Annäherungssituationen zu entwickeln: Geplant ist die Einrichtung von Interventionsteams und die Entwicklung eines Protokolls für effizientere Einsätze. Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten kann das Interventionsteam auch zur Vergrämung eingesetzt werden.
Veränderung menschlicher Wahrnehmung
«Im Fokus steht aber auch eine Veränderung der menschlichen Wahrnehmung und des Verhaltens, zum Beispiel, wenn es um eine Gewöhnung der Wildtiere an die vom Menschen bereitgestellten Nahrungsquellen in einigen Projektgebieten geht», betont Ingrid Wiesel, stellvertretende Leiterin des NLWKN-Wolfsbüros. Langfristig erhoffen sich die internationalen Projektpartner auf diese Weise eine verringerte Bedrohung der Wolfspopulationen, etwa durch illegale Tötungen oder eine Einschränkung ihrer Lebensräume.