Tischlerei Poppe und ihre Mitarbeiter im August 2023

Die Tischlerei Poppe und ihre Mitarbeiter im August 2023. Viele von ihnen sind schon viele Jahre dabei.

Foto: Kaiser

Cuxhaven
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Midlum: Tischlerei Poppe feiert 20. Geburtstag

12. Juli 2025 // 00:00

Später so viel arbeiten wie sein Vater wollte Ralf Poppe als Jugendlicher eigentlich nicht. Und doch kam es anders: Er wurde Tischler und gründete seine eigene Firma. Dieses Jahr feiert die Tischlerei Poppe in Midlum ihren 20. Geburtstag.

Der heute 52-Jährige stammt aus einer Tischlerfamilie in Bad Bederkesa: „Mein Opa war Tischlermeister und mein Vater auch“, erzählt er. Schon als Schüler mit 12 Jahren habe ihn sein Vater Heinz Poppe mit zur Arbeit genommen, und er habe geholfen. „Und in den Schulferien musste ich ein Praktikum machen“, erinnert sich Ralf Poppe, „denn Nichtstun ging nicht“.

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Verantwortung für Baustellenlogistik

Nach der Schule begann der heutige Firmeninhaber dann seine Lehre als Tischler, wechselte mehrfach den Ausbildungsbetrieb. „Das hat mir gewaltig geholfen, denn ich habe dadurch eine Menge Fertigkeiten erworben“, sagt er. Seine Fähigkeiten seien frühzeitig erkannt worden. So war er schon im ersten Lehrjahr dafür verantwortlich, dass die Lkw für die Baustellen mit allem bestückt waren, was benötigt wurde.

Meister im Jahr 2002

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2002 machte er in Düsseldorf innerhalb eines Jahres den Meister. Zuletzt arbeitete er bei einem Betrieb in Bremerhaven. „Aber ich hatte so viele Ideen, dass ich meine eigene Firma aufmachen wollte“, erzählte Ralf Poppe. Die Gelegenheit dazu ergab sich 2004 durch eine Kleinanzeige, in der eine Gewerbeimmobilie in Midlum angeboten wurde – das Gebäude einer ehemaligen Tischlerei, das nun leer stand.

Mit 5.000 Euro Startkapital begonnen

„Ich habe es mir angeschaut und unterschrieben. Und dann habe ich meinen Betrieb mit 5.000 Euro Kapital gestartet – und keinem einzigen Kunden“, blickt der Firmenchef zurück. Doch das änderte sich schnell. Denn es meldeten sich einige Kunden, die ihn aus seiner Bremerhavener Zeit kannten und seine Arbeitsweise mochten, wie er sagt. Das brachte ihn voran.

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Nach einem Jahr bereits ein Mitarbeiter

Einer der ersten Aufträge war ein alter Schrank, der mit Schellack aufgearbeitet werden musste. „Das habe ich zusammen mit meinem Vater gemacht. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich der Tischlermeister. Die Firma wuchs, nach einem Jahr hatte er bereits einen Mitarbeiter, bald waren es erst vier, dann zehn.

Zu Anfang rund um die Uhr im Dienst gewesen

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„Die Anfangszeit war toll“, erinnert sich der 52-Jährige. Er sei teilweise sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag im Dienst gewesen. „Mein Mitarbeiter und ich haben am Anfang manchmal bis abends um zehn Uhr gearbeitet, etwas geschlafen und standen um sieben Uhr schon wieder in der Werkstatt – aber es hat sich gelohnt“, ist er überzeugt. Auch er sei manchmal um Mitternacht noch wieder aufgestanden, habe eine Treppe lackiert, damit diese pünktlich am nächsten Tag ausgeliefert werden konnte. „So ist das, wenn man seinen Job liebt, etwas gerne macht und dem Kunden etwas zugesagt hat“, meint Ralf Poppe und lächelt.

Werkstattmeister ist „Mann der ersten Stunde“

Ohne die richtigen Mitarbeiter sei das aber alles nicht möglich, sagt der Tischlermeister. Er hebt hier besonders seinen Werkstattmeister Lars Rüssel hervor – „einen Mann der ersten Stunde“, wie er sagt. Dieser ist auch heute noch dabei, ist einer von derzeit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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Aktiv im Bereich Möbelbau und Reparatur

Angefangen hat die Firma mit dem klassischen Treppenbau. „Wir haben die Treppen noch auf dem Boden aufgerissen und Stufe für Stufe aufgebaut“, erzählt Ralf Poppe. Doch das hätten computergesteuerte Maschinen (Computerized Numerical Control, CNC) bald besser gekonnt. Allerdings war die Firma auch im Bereich Möbelbau und Reparatur aktiv. „Das haben wir weiter ausgebaut“, sagt der Tischlermeister, der aber auch von Anfang an auf moderne Technik gesetzt hat. 2013/14 schaffte auch er sich eine CNC-Maschine an. Die Maschinen wurden im Laufe der Jahre ständig erneuert, denn der Tischlermeister ist gerne auf dem neuesten Stand der Technik.

2016 große Halle angebaut

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Die Räumlichkeiten in Midlum an der Mühle wurden schnell zu klein. Deswegen wurde 2016 eine 200 Quadratmeter große Halle angebaut, bereits zur Weihnachtsfeier war Richtfest, und im Februar war die Halle in Betrieb. „Wir haben hier sehr viel Eigenarbeit reingesteckt“, sagt der Firmenchef. Es läuft gut für die Tischlerei Poppe, deren Mitarbeiter im gesamten Cuxland und Bremerhaven bis hin nach Bremen unterwegs sind.

Auftrag in der Schweiz

„Wir hatten auch schon einen Auftrag in der Schweiz, wo wir einen Hörgeräteladen ausgebaut haben. Ein tolles Projekt, das drei Tage gedauert hat: zwei Tage An- und Abreise, einen Tag für den Aufbau“, erzählt Ralf Poppe stolz. Die größte Herausforderung dabei seien die bürokratischen Hürden gewesen. Bekommen hat er das Projekt durch Vermittlung eines Kunden aus Bremerhaven.

20 Jahre Tischlerei Poppe

Einer der ersten Aufträge von Ralf Poppe (rechts) und seinem Vater Heinz.
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Einer der ersten Aufträge von Ralf Poppe (rechts) war ein Schrank, der mit Schellack aufgearbeitet werden musste. Darum kümmerte er sich gemeinsam mit seinem Vater Heinz Poppe. Foto: pr
 Hof der Firma Poppe
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Auf dem Hof der Firma Poppe in Midlum herrscht immer Hochbetrieb. Foto: pr
Helge Puschie
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Helge Puschies entwirft am Computer ein 3-D-Modell eines Schranks. Foto: Bohn
Firmenchef Ralf Poppe
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Firmenchef Ralf Poppe mit dem Schrank, der auf dem Foto nebenan als 3-D-Modell zu sehen ist, im Original. Foto: Bohn
Firmenchef Ralf Poppe
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Ralf Poppe hat zum Firmenjubiläum von seinen Mitarbeitern ein Fotobuch geschenkt bekommen. Foto: Bohn

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„Im Gegensatz zu anderen Firmen führen wir immer noch jede Art von Tischlerarbeiten aus“, betont der Midlumer Tischlermeister. Und dazu gehörten Reparaturen auch an Fenstern und Türen, das Aufarbeiten und das Umarbeiten von Möbelstücken.

Viele Großkunden

Zu den Kunden der Tischlerei Poppe gehören auch viele Großkunden, darunter Gebäudeverwaltungen. „Wir arbeiten auch viel mit einem großen Unternehmen aus Dorum zusammen“, erzählt Ralf Poppe. Schöne Projekte, für die die Firma Poppe verantwortlich war, gibt es viele: das Strandhaus Döse in Cuxhaven, der Ausbau des Restaurants Pier 6 in Bremerhaven und die Einrichtung von zwei Hörgerätegeschäften in Bremerhaven.

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Zwei Speziallogen fürs Eisstadion

Eines der nächsten interessanten Projekte ist der Bau von zwei Speziallogen sowie die Arbeit an weiteren Logen in der Eisarena in Bremerhaven. Zum Eishockey hat Poppe sowieso eine besondere Beziehung: „Wir sind stolz, als Sponsor unser Eishockey-Team zu unterstützen. Wenn es geht, sind wir auch bei jedem Heimspiel dabei“, meint der 52-Jährige.

Möbelbau ist ein besonderer Bereich

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Der Möbelbau ist ein besonderer Bereich innerhalb der Firma, hier sind derzeit allein drei Mitarbeiter beschäftigt. Diese bekommen bald Verstärkung durch eine weitere Mitarbeiterin. „Tischler sind kreative Handwerker“, betont Ralf Poppe, der seiner Firma auch die Bezeichnung „kreative Holzwerkstatt“ gegeben hat.

Arbeiten mit modernster Technik

„Wir sind eine Tischlerei, die handwerkliche Tradition mit modernen Fertigungen kombiniert“, sagt er. Denn die Firma setzt auf modernste Technik. Am Computer entstehen in 3-D die Ansichten der späteren Möbel - und das so detailliert, dass sich die Kunden vorher schon genau ansehen können, wie das Möbelstück im heimischen Wohnzimmer aussehen wird.

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Neuen Schrank auf alt trimmen lassen

„Es kommen oftmals auch Kunden zu uns, die einen Standardschrank gekauft haben und diesen nach ihren eigenen Vorstellungen umgearbeitet haben möchten“, erzählt Ralf Poppe. Vieles sei möglich: So könne man einen neuen Schrank auf alt trimmen oder mit besonderen Effekten ins rechte Licht setzen. „Mit den heutigen LED-Leisten ist das problemlos möglich. Sie können ja sogar mit verschiedenen Farben und Helligkeiten programmiert werden“, weiß der Fachmann.

Küchenbau können die Handwerker problemlos ausführen

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Auch Küchenbau können die Handwerker der Tischlerei Poppe problemlos ausführen. „Wir bauen individuelle Küchen, maßgeschneidert für jeden Wunsch“, sagt Ralf Poppe. „Da kann dann eine Schublade auch schräg geöffnet werden – durch verschieden lange Seiten.“ Derzeit baue seine Firma mindestens 25 Küchen im Jahr. Zudem kümmert sich die Tischlerei Poppe auch um Fenster, Türen, Trockenbau und Böden. Alles aus einer Hand, wie der Firmenchef sagt.

„Bei uns arbeiten nur Fachleute“

Wichtig ist Ralf Poppe, dass die Kunden zufrieden seien. „Wenn der Kunde uns bei der Übergabe glücklich anschaut, haben wir alles richtig gemacht. Und das macht auch uns Spaß.“ Sein Motto lautet nicht umsonst „geht nicht, gibts nicht“. Allerdings koste Qualität auch Geld. Dafür habe man aber etwas davon. „Bei uns arbeiten nur Fachleute. Das ist was anderes, als wenn eine Montagekolonne vorbeikommt, die zwar günstiger ist, aber eben keine Qualität liefert“, meint der Tischlermeister.

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25 Azubis im Laufe der Jahre

Wie gut die Arbeit ist, zeigt sich auch bei der Ausbildung. Poppe hat im Laufe der Jahre 25 Azubis gehabt, vier davon haben mit Auszeichnung bestanden. Nach der Ausbildung sollen sie für alles vorbereitet sein. Nicht jeder wird übernommen: „Ich finde, junge Leute müssen viele Firmen kennenlernen, um sich zu entwickeln“, sagt Ralf Poppe. Seine Mitarbeiter seien für ihn auch wie Familie. Nicht umsonst bekommen alle eine extra Krankenversicherung und Zuzahlungen für die Altersvorsorge.

Poppe: Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen

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„Ich möchte, dass sich meine Mitarbeiter wohlfühlen“, sagt der Tischlermeister. Das tun sie offenbar: Viele von ihnen sind schon lange bei Poppe beschäftigt. Auch zum Ort Midlum gehört die Tischlerei fest – engagiert sich auch sozial. „Wir unterstützen die Vereine und auch die Dorfgemeinschaft“, sagt Ralf Poppe, der auch mit Politik und Verwaltung am Standort Wurster Nordseeküste sehr zufrieden ist.

„Wir achten auf Zukunftsentwicklungen“

20 Jahre besteht die Tischlerei mittlerweile erfolgreich. „Weil wir breit aufgestellt sind und immer auf Zukunftsentwicklungen achten“, betont Ralf Poppe. Für ihn gehören regelmäßige Fortbildungen für die Mitarbeiter genauso dazu wie der Besuch von Messen, so wie der Fachmesse Ligna in Hannover. Zudem will er sich demnächst um das Thema E-Mobilität kümmern, um die Erneuerung von Maschinen und eine Wärmerückgewinnung aus der Abluftanlage in der Werkstatt.

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Gerüstet für die Zukunft

„Wir sind gerüstet für die Zukunft“, sagt der 52-Jährige auch mit Blick auf seine Mitarbeiter.