Die Mieten steigen deutrschlandweit - besonders heftig ist der Anstieg in einigen kleineren Städten. Auch in Bremerhaven?

Die Mieten steigen deutrschlandweit - besonders heftig ist der Anstieg in einigen kleineren Städten. Auch in Bremerhaven?

Foto: Lothar Scheschonka

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Mieten explodieren nun auch in kleineren Städten - Und in Bremerhaven?

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Von Dennis Paasch,
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Von dpa
25. September 2023 // 08:16

Wohnen in Großstädten ist oft sehr teuer - aber kleinere Städte ziehen nun nach. Der prozentuale Sprung ist da besonders hoch, wo man es vielleicht nicht erwartet. Wie ist die Lage in Bremerhaven?

Die neuesten Daten der Bundesregierung haben eine besorgniserregende Entwicklung aufgedeckt: Die Mieten in einigen unserer kleineren Städte steigen schneller als in den großen Metropolen. In einem dramatischen Anstieg führt Delmenhorst in Niedersachsen die Liste an, mit einem unfassbaren Plus von 13,2 Prozent im vergangenen Jahr.

Worms in Rheinland-Pfalz folgt knapp dahinter mit einem Anstieg von satten 12,2 Prozent, gefolgt von Weiden in der Oberpfalz in Bayern mit einem beeindruckenden Zuwachs von 11,7 Prozent. Die Zahlen stammen aus der Antwort des Bauministeriums nach einer Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay.

Das Ministerium hatte die Inserate aus Immobilienplattformen und Zeitungen für Erst- und Wiedervermietungen von Wohnungen, sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand, in Größen von 40 bis 100 Quadratmetern analysiert. Das betrifft vor allem diejenigen, die ihren Wohnort wechseln. Dabei wurde die verlangte Nettokaltmiete unter die Lupe genommen, und das Ergebnis ist erschreckend.

Mieten teilweise deutlich höher als im Bundesschnitt

Die Mietpreise stiegen bundesweit im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um satte 3,5 Prozent auf durchschnittlich 9,83 Euro je Quadratmeter. Doch in einigen Städten ist der Anstieg um ein Vielfaches höher. Hinter Delmenhorst, Worms und Weiden folgen Rostock, Lübeck, Schweinfurt, Hof, Flensburg, Solingen und Mülheim an der Ruhr.

Einige dieser Städte bleiben trotz der rasanten Steigerung immer noch unter dem bundesweiten Durchschnitt der Nettokaltmiete, einfach weil die Mieten dort zuvor niedrig waren.

So sieht es in Bremerhaven aus

In Hof betrug der Durchschnittswert im Jahr 2022 nur 6,66 Euro, und in Mülheim waren es 7,81 Euro je Quadratmeter. Im Vergleich dazu sind Lübeck mit 10,30 Euro und Rostock mit 10,17 Euro regelrechte Luxus-Oasen. Laut mietspiegeltabelle.de liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Bremerhaven aktuell bei 6,97 Euro und damit noch weit unter dem Bundesdurchschnitt. Aber auch in Bremerhaven kannte der Mietpreis über die letzten Jahre hinweg nur einen Weg - nach oben. 2014 lag er noch bei unter 5 Euro.

So entwickelte sich der Mietspiegel in Bremerhaven, Bremen und Deutschland laut www.mietspiegeltabelle.de

So entwickelte sich der Mietspiegel in Bremerhaven, Bremen und Deutschland laut www.mietspiegeltabelle.de

Foto: Screenshot mietspiegeltabelle.de


Lay fordert Gegenmaßnahmen

Caren Lay, die wohnungspolitische Sprecherin der Linken, schlägt Alarm: „Es ist alarmierend, dass die Mieten jetzt in Städten explodieren, wo sie bisher noch bezahlbar waren. Der Mietenwahnsinn breitet sich immer weiter aus und erreicht sogar kleinere Städte und den ländlichen Raum.“ Vor dem Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt am Montag fordert Lay Gegenmaßnahmen. „Die Bundesregierung muss jetzt handeln und mit einem Mietenstopp weitere Mieterhöhungen verhindern, bevor es zu spät ist.“