Eiskristalle haften an den Pflanzen.

Mini-Schocks: Im Winter wird der Ladungsausgleich durch die oft trockenere Luft verhindert.

Foto: Federico Gambarini

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Mini-Stromschläge bei Kälte: Deshalb knistert es im Winter häufiger

14. Januar 2025 // 06:00

Im Winter kommt es häufiger zu kleinen Stromschlägen. Ein Meteorologe erklärt, warum das so ist und wie man sich vor den Minischocks schützen kann.

Warum es im Winter häufiger knistert

Vor allem in der kalten Jahreszeit erleben viele Menschen kleine Stromschläge, wenn sie metallische Gegenstände oder andere Personen berühren. Dieses Phänomen tritt häufig bei trockener Winterluft auf. Laut Meteorologe Niklas Weise von WetterOnline entsteht der Effekt durch elektrostatische Entladungen. „Trockene Luft begünstigt die Aufladung des Körpers. Berührt man dann einen leitenden Gegenstand, entlädt sich die Spannung blitzartig“, so Weise.

Wie es zu den Stromschlägen kommt

Elektrostatische Entladungen entstehen, wenn sich positive und negative Ladungen nicht ausgleichen können. Normalerweise geschieht dies über die Luftfeuchtigkeit und feuchte Haut. Im Winter jedoch ist die Luft oft trockener, was den Ladungsausgleich verhindert. So kann der Körper elektrische Spannung aufbauen, die sich beim Kontakt mit leitenden Materialien plötzlich entlädt – etwa beim Berühren von Türklinken oder beim Händeschütteln.

Nachmittags ist die Gefahr höher

Interessanterweise variiert die Wahrscheinlichkeit für einen Stromschlag im Tagesverlauf. An kalten Tagen tritt das Phänomen laut WetterOnline am Nachmittag häufiger auf. Der Grund: Die Luftfeuchtigkeit nimmt im Tagesverlauf weiter ab und erreicht am Nachmittag den Tiefpunkt. Erst in der Nacht steigt sie langsam wieder an, wodurch die Gefahr der Entladung sinkt.

So schützt man sich vor den Minischocks

Um sich vor den unangenehmen Stromschlägen zu schützen, hilft es, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen. Allerdings reicht einfaches Lüften nicht aus, da dies noch mehr trockene Luft in den Raum bringt. Ein bewährter Trick laut Niklas Weise: Wer regelmäßig geerdete Gegenstände wie Heizkörper berührt, kann die Aufladung im Körper reduzieren. Auch das Berühren der Karosserie beim Aussteigen aus dem Auto kann helfen, die Entladung kontrolliert abzuleiten.