
Mehr Bewegung tut not - sie senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Foto: AOK-Mediendienst
Neue AOK-Kampagne für mehr Bewegung im Alltag
Zu viel Sitzen schadet der Gesundheit und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das weiß auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung, handelt aber nicht danach. Eine neue AOK-Kampagne will dafür mehr Aufmerksamkeit erreichen und Lösungen für den Alltag anbieten.
Repräsentative Forsa-Umfrage belegt Sorgen
Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes haben nämlich 59 Prozent der Befragten Angst, aufgrund zu geringer körperlicher Aktivität zu erkranken. Und 42 Prozent führen sogar Beschwerden auf Bewegungsmangel und langes Sitzen zurück. Unter dem Motto „Wer sich mehr bewegt, lebt länger - schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen“ steht daher die neue AOK-Kampagne, die sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO orientiert.
Zeitknappheit und fehlende Lust
„Deutschland steckt in einem Bewegungsdilemma. Mehr als der Hälfte der Bevölkerung – insgesamt 54 Prozent – ist bewusst, dass sie sich zu wenig bewegt. Allerdings hakt es bei vielen an der Umsetzung“, erklärt Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Die Menschen hindern im Alltag Zeitknappheit (49 Prozent) sowie fehlende Lust und Motivation (47 Prozent) an Bewegung. Dabei ist laut medizinischer Expertenmeinung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht etwa nur bei ungesunder Ernährung oder durch Rauchen deutlich erhöht, sondern eben auch durch ständiges Sitzen in Kombination mit sehr geringer körperlicher Aktivität.
Vielsitzen im Homeoffice: Pandemie wirkt nach
Laut Umfrage arbeitet ein Großteil der Erwerbstätigen (61 Prozent) an einem Arbeitstag mehr als vier Stunden im Sitzen. Über ein Viertel (27 Prozent) aller Erwerbstätigen sitzt sechs bis acht Stunden, etwa jeder Zehnte (12 Prozent) sogar acht Stunden und mehr. Zudem haben die Coronapandemie und die vermehrte Nutzung von Homeoffice den Bewegungsmangel in Deutschland vermutlich noch verstärkt.
Das legen die Umfrageergebnisse nahe: Demnach bewegen sich 52 Prozent der befragten Personen im Homeoffice etwas (24 Prozent) oder deutlich weniger (28 Prozent) als an einem Arbeitstag in ihren Unternehmen. „Wir sind eine Nation der Extremsitzer – auch im Job. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitgeber und auch wir als AOK einen aktiven Arbeitstag – zum Beispiel im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements – stärker in den Blick nehmen“, so Hoyer.
Schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen
54 Prozent der Menschen in Deutschland schaffen es nicht, das Mindestmaß an Bewegung, das die WHO empfiehlt, zu erfüllen: Sie bewegen sich laut Umfrage wöchentlich weniger als 150 Minuten moderat und weniger als 75 Minuten wöchentlich intensiv.
Dabei zeigen sich laut Expertenmeinung schon bei täglich 21 Minuten Bewegung positive Auswirkungen auf das physische und mentale Wohlbefinden. Mit moderater Bewegung ist zum Beispiel schnelles Gehen oder normales Radfahren gemeint, also Bewegung, bei der sich der Herzschlag leicht erhöht und man leicht ins Schwitzen kommt. (ams)