
Demografie-Krise: Pflegepersonal in Niedersachsen wird knapp
Foto: Christoph Schmidt
Pflegekräfte in Niedersachsen: Personalengpass verschärft sich
In Niedersachsen droht ein Mangel an Pflegekräften. Besonders durch Renteneintritte der Babyboomer wird die Situation in den kommenden Jahren kritisch.
Pflegepersonal in Niedersachsen schrumpft
In Niedersachsen wird das Pflegepersonal knapp, da die Babyboomer in den Ruhestand gehen. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit muss in den kommenden zehn Jahren über ein Fünftel der Pflegekräfte ersetzt werden. Aktuell arbeiten rund 110.000 Menschen im Pflegebereich des Bundeslandes. Besonders gravierend: die schrumpfende Zahl an verfügbaren Arbeitskräften. 2025 stehen rund 900 Renteneintritten etwa 3.600 neue Pflegekräfte gegenüber.
Personalreserven sinken drastisch
Die Studie des Freiburger Sozialforschungsinstituts AGP zeigt, dass die Arbeitsmarktreserve bis 2030 weiter sinken wird. Im Jahr 2027 könnten rund 3.300 Berufseinsteiger auf 2.150 Rentner treffen. Diese Reserve wird sich 2030 laut Prognosen halbieren. Selbst Wiedereinsteiger, Zuwanderung und Qualifizierungsmaßnahmen können den Engpass nicht verhindern.
Steigender Bedarf an Pflegekräften
Die Lage wird durch die stetig wachsende Zahl der Pflegebedürftigen verschärft. In den nächsten 25 Jahren wird bundesweit mit 2,3 Millionen zusätzlichen pflegebedürftigen Menschen gerechnet. Bis 2050 könnte die Zahl der Pflegebedürftigen auf 7,5 Millionen ansteigen. In Niedersachsen fordert DAK-Landeschef Dirk Vennekold daher eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung.
Gesundheitliche Belastungen im Pflegeberuf
Zusätzlich zu dem demografischen Wandel sind Pflegekräfte in Niedersachsen gesundheitlich stark belastet. Vor allem Erkrankungen des Bewegungsapparates und psychische Probleme führen zu einem überdurchschnittlichen Krankenstand. Im Jahr 2023 lag der Krankenstand bei Pflegekräften bei 7,2 Prozent, deutlich höher als der landesweite Durchschnitt von 5,6 Prozent.