Die App der Online-Partnervermittlung Parship auf einem Smartphone. Foto: Sina Schuldt/dpa

Sind politische Differenzen ein Liebeskiller? Eine Studie zeigt: Viele Singles achten beim Dating auf die politische Einstellung – Toleranz hat Grenzen.

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Deutschland und die Welt

Politik im Dating: Warum politische Einstellungen Liebeskiller sein können

7. Februar 2025 // 19:30

Eine aktuelle Studie zeigt, wie politische Einstellungen das Dating prägen. Frauen meiden AfD-Wähler, Männer haben Vorbehalte gegen linke Parteianhängerinnen.

Wie Politik die Partnersuche beeinflusst

In Deutschland werden die politischen Einstellungen beim Dating zunehmend wichtig. Eine aktuelle Studie der Dating-App Parship und des Instituts Innofact mit über 1.000 Befragten zeigt, dass viele Singles bereit sind, bei der Partnerwahl politische Differenzen in Kauf zu nehmen – allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Frauen und Männer bewerten die politische Kompatibilität dabei unterschiedlich.

Frauen strenger bei politischen Differenzen

Rund 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie verschiedene politische Ansichten akzeptieren würden, solange die Chemie stimmt. Doch Frauen zeigen sich deutlich kompromissloser: Nur 59 Prozent wären bereit, unterschiedliche Meinungen zu tolerieren, verglichen mit 71 Prozent der Männer. Für mehr als die Hälfte der Singles (52 Prozent) sind gravierende politische Unterschiede ein Grund, ein Date frühzeitig zu beenden. Besonders strikt sind hier Frauen (58 Prozent) und Millennials zwischen 30 und 39 Jahren (60 Prozent).

AfD-Wähler unbeliebt, Vorbehalte auch gegen

Linkswähler Parteipolitik spielt ebenfalls eine Rolle: Jede zweite Frau schließt eine Beziehung mit einem AfD-Wähler aus (49 Prozent). Aber auch Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen oder Sahra Wagenknechts Partei haben es schwer – rund jeder Fünfte würde eine Beziehung mit ihnen ablehnen. Interessant ist, dass Männer zögern, wenn Frauen linksgerichtete Parteien unterstützen: 19 Prozent der Männer würden keine Beziehung mit einer Linken-Wählerin eingehen, 13 Prozent meiden SPD-Anhängerinnen.

Nichtwähler als Beziehungshindernis

Neben Parteizugehörigkeiten sind auch politische Passivität und Nichtwählen Beziehungskiller. Rund 27 Prozent der Befragten lehnen eine Partnerschaft mit Nichtwähler ab – eine Haltung, die besonders in der jüngeren Generation verbreitet ist. Politik ist für viele Singles ein Zeichen von Werten und Überzeugungen, was sie zu einem wichtigen Kriterium bei der Partnerwahl macht.

Krisenzeiten fördern Beziehungswunsch

Männer verspüren in Krisenzeiten vermehrt den Wunsch nach einer festen Beziehung (44 Prozent), während Frauen mit 28 Prozent weniger betroffen sind. Auch Millennials und die Generation Z zeigen ein starkes Bedürfnis nach Zweisamkeit. Gleichzeitig achten 41 Prozent der Befragten in der aktuellen Lage stärker auf die politische Haltung ihres potenziellen Partners. (feh)