Watt

Etwas für die Seele: Auf dem Pferderücken im Sonnenuntergang durchs Watt.

Foto: Tonn

FJ Cuxland

Romantisches Wattenmeer

VON
12. Juni 2024 // 13:00

Barfuß im Wechselbad der Gezeiten als Forscher unterwegs.

Wo ist denn das Meer?“, fragt sich mancher Binnenländer, der zum ersten Mal an der Nordseeküste steht. Das größte Ökosystem der Welt bringt jeden zum Staunen. Deshalb gehören weite Teile seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Rhythmus der Gezeiten bestimmt das Bild an der Küste von Niedersachsen bis Schleswig-Holstein. Die Fläche zwischen Inseln und Festland, das Watt, fällt zweimal täglich trocken.

Wattführer erklärt den Kindern Ebbe und Flut

„Streckt mal eure Arme hoch und stellt euch auf die Zehen. Das ist Hochwasser, die Flut“, erklärt der Wattführer anschaulich den Kindern. Geht in die Hocke, berührt mit euren Händen den Boden. Das ist Niedrigwasser, die Ebbe.“ „Huch, auf einmal ist es ganz tief, und ich bin bis zum Bauchnabel im Wasser“, ruft Felix seiner Mutter beim Muschelsuchen zu.

Wattbewohner

Die Priele im Watt sind Rinnsale, die ihren Lauf häufig verändern. Sie werden zu größeren Wasserläufen, die auch bei Ebbe viel Wasser führen. So werden diese Wattrinnen auch als Schifffahrtswege benutzt. Um sich beim Wattwandern nicht zu verlaufen, markieren Pricken - Birkenstämme und Reisig - das Fahrwasser. Im Priel gibt es Wasserbewohner. Man muss genau hinschauen, denn sie sind durch ihre sandfarbene Farbe, wie Garnelen und Sandgrundeln, gut getarnt. Die Wattbewohner, wie Krebse, Schnecken Würmer und natürlich Muscheln, verkriechen sich bei Ebbe meist im Boden. Sie sind für Fische und Vögel die besten Nahrungslieferanten. Unter geringelten Häufchen im Watt leben die Wattwürmer. „Wenn ihr mal einen auf die Hand nehmt, zeige ich euch, wo vorne und hinten ist“, erklärt der Wattführer, während er einen dunklen Wurm unter dem Häufchen ausgräbt. „Das Hinterteil wird manchmal von Krebsen oder Fischen abgebissen, doch das überlebt er.“

Watt Kinder

Watt saugt da an meinen Zehen?

Foto: Tonn