
In verschiedenen Städten kam es zu Protesten gegen die Corona-Regeln. Am Freitagabend eskalierte die Situation.
Foto: Boris Roessler/dpa
Sachsen: Fackelaufzug von Gegnern der Corona-Politik
Gegner der Corona-Politik protestierten in Sachsen mit Fackeln und bedrohten am Freitagabend eine staatliche Repräsentantin.
30 Menschen vor Köppings Haus
Laut rufend und mit Fackeln protestierten 30 Personen vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) im sächsischen Grimma gegen die Corona-Regeln. Politiker sprachen von einem Einschüchterungsversuch.
Polizei erstattete Anzeige
Die Polizei erstattete Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und prüft Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Zurzeit sind nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern in Sachsen erlaubt. Das Bundesland ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen.
Reaktionen auf den Fackelzug
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans schrieb am Samstag bei Twitter: „Was sich gestern vor dem Haus von Petra Köpping zugetragen hat, hat mit Sorge und Freiheitsdrang nichts zu tun. Das ist in Art und Auftritt faschistoid.“ Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte mit Blick auf die Kampforganisation der NSDAP: „Das sind Methoden, die hat die SA erfunden.“
Organisierte Einschüchterung
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte: „Dieser Fackelumzug ist organisierte Einschüchterung einer staatlichen Repräsentantin. Das erinnert mich an die dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte.“ Köpping selbst verurteilte den Protest vor ihrem Haus als „widerwärtig und unanständig“ .
Demonstrationen gegen Corona-Regeln
Unterdessen demonstrierten am Samstag mehrere tausend Menschen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Regeln. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU) warnte, im Fall einer Impfpflicht könnten sich die Proteste weiter radikalisieren.