
„Es bedeutet, dass wir uns nicht mehr entspannt im öffentlichen Raum bewegen können“, sagt Denise M’Baye. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow
Kritik am Kanzler
Schauspielerin M’Baye: Merz‘ Stadtbild schafft Unsicherheit
Der TV-Star zeigt sich getroffen von den Worten von Bundeskanzler Merz. M’Baye warnt: Anfeindungen gegen migrantische Menschen nehmen zu.
Schauspielerin Denise M’Baye („Um Himmels Willen“) fühlt sich von der „Stadtbild“-Aussage von Kanzler Friedrich Merz (CDU) persönlich angegriffen. „Für unseren Bundeskanzler scheine ich ein Problem im Stadtbild zu sein. Zumindest muss ich das so interpretieren“, sagte M’Baye in einem Interview der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
Mit seinen Äußerungen schüre Merz rechtspopulistische Tendenzen, sagte die niedersächsische Schauspielerin weiter. „Er macht, dass es für viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland unsicherer wird. Und zwar für Menschen wie mich, die sich schon lange nicht mehr frei bewegen können.“
M’Baye: Das Sagbare wird immer weiter nach rechts gerückt
Anfeindungen gegen migrantische Menschen merke sie persönlich in den vergangenen Jahren und Monaten zunehmend. „Das liegt auch daran, dass mit solchen Aussagen das Sagbare immer weiter nach rechts rückt. Das ist spürbar für Menschen, die hier in Deutschland leben, die hier arbeiten, ihre Steuern bezahlen, die Teil dieser Bevölkerung sind, auch als Deutsche. Es bedeutet, dass wir uns nicht mehr entspannt im öffentlichen Raum bewegen können.“
Merz hatte vergangene Woche gesagt, dass man Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere, aber „natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem“ habe. M’Baye rief daraufhin zu einem Protest vor dem Neuen Rathaus in Hannover auf, an dem sich Medien zufolge rund 170 Menschen beteiligten.
Merz verteidigte seinen Satz zum Stadtbild am Montag vehement und sagte: „Alle bestätigen, dass das ein Problem ist, spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.“ An den Äußerungen gab es viel Kritik – auch vom Koalitionspartner SPD und teils aus den eigenen Reihen der CDU.