Roy Schomacker und seine Familie

Roy Schomacker und seine Familie freuen sich über das Jubiläum.Rapior

Foto: pr

Cuxhaven
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Sein Gen heißt Edeka: Kaufmann Roy Schomacker feiert Jubiläum

7. Mai 2024 // 07:58

Am 1. Mai 1999 schlug die Geburtsstunde der Selbstständigkeit von Roy Schomacker. Dank seiner Beharrlichkeit, seines Wagemuts und unternehmerischen Geschicks blicken der Edeka-Kaufmann und seine Familie - nach 25 Jahren - auf eine Erfolgsgeschichte zurück.

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Wir treffen Roy Schomacker in Hagen, in seinem Edeka-Center direkt am Kreisel. Hier ist die Firmenzentrale des 57-jährigen Kaufmanns. In Hagen hat er seine Kindheit und Jugend verbracht. Die fast 12.000 Einwohner zählende Gemeinde im Bremischen bildet auch heute immer noch seinen Lebensmittelpunkt, sei es geschäftlich oder auch privat. Lächelnd erzählt er, dass er in Hagen den „Edeka-Virus“ quasi mit der Muttermilch aufgenommen und das „Edeka-Gen“ von seinen Eltern geerbt hätte. Kein Wunder, denn Irma und Artur Schomacker führten seit 1966 am Amtsdamm 39 einen Kaufmannsladen, allerdings einen der besonderen Art.

Edeka-Markt mit US-inspirierter Fleischtheke

Sie hatten einen Edeka-Markt mit Fleischtheke, was damals noch eine Rarität in der Geschäftswelt der Kaufmannsläden war. Die Idee brachten sie aus den Vereinigten Staaten mit. In den 50er- und 60er-Jahren arbeitete sein Vater auf Long Island, der traumhaften Insel vor den Toren New Yorks, als Fleischer. Er erlernte diesen Beruf dort und setzte sein Wissen und Können um dieses Frischeprodukt später in seinem Supermarkt ein. Dies sollte ihn noch sehr bekannt machen.

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Mit der Geburt von Roy im Juli 1968 sowie seiner beiden Schwestern Kathy und Anja, die 1958 und 1966 das Licht der Welt erblickten, war die Familie von Irma und Artur Schomacker komplett. Sie wohnte über dem Laden am Amtsdamm 39.

Umzug am Amtsdamm

Im Laufe der Zeit wurde der Supermarkt zu klein, und so zog 1975 die Familie Schomacker innerhalb Hagens um - und zwar vom Amtsdamm 39 zum Amtsdamm 29a. Dort hatten Irma und Artur Schomacker neu und viel größer gebaut. Außerdem gab es dort auch Kundenparkplätze, die in der damaligen Zeit immer wichtiger wurden. Nach dem Anbau 1978 hatte der Markt 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit einer zehn Meter langen Fleisch- und einer vier Meter langen Käse-Theke. So etwas gab es weit und breit nicht. In dem Neubau befand sich nicht nur der Edeka-Markt, sondern über ihm wohnte die ganze Familie: Roy mit seinen beiden älteren Schwestern und natürlich den Eltern.

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Es herrschte damals eine klare Ordnung, und auch Rituale waren wichtig. So galt das Gesetz, dass sich grundsätzlich die ganze Familie zum Essen versammelte, gemeinsam frühstückte, Mittag aß (der Laden hatte wie früher üblich von 12.30 bis 14.30 Uhr Mittagspause und war geschlossen) und das Abendbrot einnahm. Vom letzteren Ritual ließ Vater Artur so gut wie nie eine Ausnahme zu. Roy bewunderte dessen Visionen sehr. „Er war kein kleiner Krämer, sondern ein Mann mit Visionen, der sich für neue Technologien interessierte und immer wieder in seinen Supermarkt investierte.“ Ein wenig stolz ergänzt er, dass Artur Schomacker für sein Top-Fleisch in der ganzen Region bewundert wurde und sehr beliebt war.

Werdegang

Bis 1984 wohnte Roy Schomacker bei seinen Eltern am Amtsdamm 29a. Danach machte er ein Auslandsjahr in Florida. Dieses Land, dem Land, das seinen Eltern so viel gegeben und von dem er bis dahin soviel gehört hatte, wollte er kennenlernen. Nach seiner Rückkehr 1985, das Jahr in dem seine Eltern das Geschäft aufgaben und verpachteten, ging er in die Lehre als Einzelhandelskaufmann, natürlich nicht im eigenen Betrieb, sondern bei dem Einzelhändler Jürgen Matysik in Loxstedt. Sowohl der Einzelhändler als auch der Ort Loxstedt sollten hinsichtlich seiner beruflichen Karriere später noch eine Rolle spielen. Nach der Ausbildung leistete Roy bei der Bundeswehr seinen Grundwehrdienst ab und war beim Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz stationiert.

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Nach seiner Bundeswehrzeit 1990 kehrte Roy als Substitut, das ist so etwas wie ein stellvertretender Marktleiter, zu seinem früheren Lehrherrn Jürgen Matysik nach Loxstedt zurück.

 Roy Schomackers

Roy Schomacker hat das Edeka-Gen in sich.

Foto: Rapior

Vom Einzelhandel zum Wirtschaftsingenieur

Dort blieb er nur ein paar Jahre, denn sein Vater kam zu ihm mit einer neuen Idee, die seinen weiteren Lebens- und Berufsweg verändern sollte. Er schlug ihm nämlich vor, in Loxstedt zu kündigen, sein Fachabitur zu machen und zu studieren. Er würde die Ausbildung komplett finanzieren, allerdings müsse Roy wieder zu Hause einziehen. Und so machte Roy Schomacker sein Abitur nach und studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Transport. Während dieser Zeit lernte Roy seine spätere Frau Tanja kennen, mit der er im Oktober 1994 Sohn Sean bekam. Im Sommer 1998 schloss er das Studium mit einem Diplom ab. Aber der zukünftige Wirtschaftsingenieur legte trotz der finanziellen Unterstützung durch den Vater während des Studiums nicht die Hände in den Schoß, sondern arbeitete im Hafen, zum Beispiel für BMW-Logistik. Nicht nur das: Er fuhr regelmäßig jedes Wochenende Taxi, arbeitete während der Semesterferien für Mercedes, Nehlsen und lieferte Brot aus. Vier Jahre lang hatte er wegen seiner vielen Tätigkeiten nicht ein einziges freies Wochenende. Ein Engagement, welches seinem Vater Artur Schomacker sehr imponierte.

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Zurück nach Hagen

Und oft sind es die Zufälle des Lebens, die einen wieder an den Ursprungsort seiner Herkunft zurückführen. Denn der Pächter, der den Edeka-Lebensmittelladen in Hagen von seinen Eltern übernommen hatte, wollte nach 14 Jahren aufhören. Er hatte massive Schwierigkeiten bekommen, denn ein neuer Mitbewerber im Ort unterbot ihn ständig mit Billigpreisen, und zusätzlich sollte auch noch ein Discounter dazukommen. Die Kundschaft wanderte ab, und der Standort schien nicht mehr rentabel. Die wirtschaftliche Situation war so kritisch, dass die Edeka-Gruppe sogar überlegte, den Standort komplett aufzugeben.

Die Chance genutzt

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Roy Schomacker sah darin die Gunst der Stunde: Er wollte diese Chance nutzen und das Geschäft übernehmen. Angesichts der schlechten Zahlen des Pächters riet ihm sein Vater von einer Übernahme massiv ab. Doch der 30-jährige Sohn war fest entschlossen, sah seine Chance, auf eine eigene Selbstständigkeit, war zuversichtlich, wagemutig und nicht umzustimmen. Letztlich vermittelte sein Vater bei Edeka den Deal. Roy Schomacker setzte alles auf eine Karte und ging ins volle finanzielle Risiko, ohne jede Unterstützung.

Der 1. Mai 1999 war die Geburtsstunde der Selbstständigkeit von Roy Schomacker als Edeka-Kaufmann. Für ihn war es keine Frage, dass er alle Mitarbeitenden mit ihren Rechten und Pflichten übernehmen würde, und das tat er auch. Und sie alle waren auch am 1. Mai 1999, einem Sonnabend, in der Filiale, um erst einmal Inventur zu machen. Am 2. Mai stand Roy in aller Herrgottsfrühe auf und ging voller Stolz durch seinen neuen Markt. Ja, voller Stolz und Zufriedenheit, aber mit einem fast schon siebenstelligen Betrag an Schulden auf seinem Konto.

Harte Zeiten

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Die darauffolgenden drei Jahre waren für ihn hart und beschwerlich. Er verdiente kaum Geld, konnte sich nichts leisten und befand sich immer an der Schwelle zur Insolvenz. Alles floss in den Laden und das Personal. „Was mich gerettet hat, war das Zahlungsziel von sechs Wochen, welches mir mein damaliger Fleischlieferant eingeräumt hat“, erinnert sich Roy Schomacker. Auch erinnert er sich, dass ihn in der ganzen Zeit auch seine Eltern unentgeltlich unterstützt haben. Sie halfen dort, wo immer es notwendig war und es nur ging. Sie packten und räumten und berieten ihren Sohn, wenn er darum bat. Sein Vater leitete in der Zeit die Fleischtheke. Mit seinem Know-how und der hohen Qualität konnte das Unternehmen viele Kundinnen und Kunden überzeugen und an den Supermarkt binden. In dieser schweren Zeit hielt seine Frau Tanja immer zu ihm, und im Jahr 2000 wurde geheiratet. Nur kurze Zeit später, im Oktober 2001, kam Tochter Pauline zur Welt.

Besser und frischer

Die Zeiten wurden allmählich besser, erzählt Roy Schomacker. Er setzte sich mit seinen Produkten durch, besser und frischer sollten sie sein, das war seine Devise und sein Erfolgsmodell. Er entwickelte und ergänzte das Sortiment immer weiter.

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„Mein Vater hat sich zu einem Mentor für mich entwickelt, der für meine Entwicklung und meinen späteren Erfolg extrem wichtig gewesen ist“, erzählt Roy. „Was ich ihm hoch anrechne, ist, dass er überall geholfen und sogar die Fleischabteilung geleitet hat, aber sich niemals in mein Geschäft eingemischt hat.“ Am 14. Oktober 2013 starb Artur Schomacker.

Zwei Jahre später entstand das Edeka-Center in Hagen. Roy baute am Ortseingang von Hagen neu, einen Markt mit einer Verkaufsfläche von 2300 Quadratmetern, vielen Parkplätzen und einer sehr guten Anbindung. Sieben Jahre dauerte die Umsetzung dieses großen Projekts, von der ersten Überlegung bis zur Eröffnung.

Weg zur Expansion

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Das Thema Expansion und Zusammenarbeit hat den Hagener Edeka-Kaufmann aber schon viel früher umgetrieben. Mit seinem Lehrherrn gründete er eine Werbegemeinschaft, die effektiv war und Geld sparte. Auch der Standort in Loxstedt, der zu diesem Zeitpunkt noch Jürgen Matysik gehörte, war in die Jahre gekommen und sollte 2006 abgerissen und neu gebaut werden. Allerdings wollte Jürgen Matysik das Geld nicht mehr in die Hand nehmen, gab das Geschäft auf und übergab es an Roy. Am Geburtstag von Artur Schomacker, das war am 31. Januar 2007, übernahm Roy den Supermarkt. 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche, das war schon etwas und mit der Größe konkurrenzfähig.

Auch dieser Markt setzte sich durch, Qualität und Frische waren auch hier das Erfolgsrezept, welches bei der Kundschaft ankam. Und auch in Loxstedt ging es später noch weiter. Im August 2019 wurde der Markt auf 2200 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert und bekam damit auch den Rang eines Edeka-Centers, wie der in Hagen. Übrigens hat Roy Schomacker seinen ehemaligen Lehrherrn und Weggefährten zum Filialleiter in Loxstedt gemacht. Bis 2020 hat Jürgen Matysik dort gearbeitet, dann ging er in den Ruhestand.

 Roy Schomackers

Frische und Qualität zu bieten, ist Roy Schomackers Anspruch als Edeka-Kaufmann.

Foto: Rapior

Erfolgskurs mit neuen Märkten

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Und die Erfolgsserie ging weiter. Der Edeka-Markt in Bremen-Burgdamm kam hinzu. Er wurde 2018 von Edeka ausgeschrieben, und Roy Schomacker bekam den Zuschlag - ein Markt mit einer Verkaufsfläche von 1650 Quadratmetern.

Auch das war noch nicht der letzte Markt. Am 1. April 2020 übernahm Roy den Edeka-Markt seines geschätzten Kollegen Joachim Rewerski in Bremerhaven. Dieser hat eine Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern und soll noch in diesem Jahr renoviert und umgebaut werden.

Edeka-Schomacker ist ein Familienunternehmen, in dem der Sohn Sean bereits seit mehreren Jahren und seit Neuestem auch die Tochter Pauline tätig sind. So ist das Fortbestehen der Firma Schomacker gesichert und wurde im Jahr 2023 mit dem Einstellen des Geschäftsführers Marko Jungnickel auch zukunftssicher ausgerichtet. Geprägt von der Philosophie, die Region mit Lebensmitteln von höchster Qualität und Frische sowie vieler anderer Produkte des täglichen Bedarfs zu versorgen.

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Komfortable Abläufe

Mit Wagemut und Zuversicht hat Roy Schomacker seine Visionen umgesetzt und die Märkte so innovativ gestaltet, dass sich seine Kundinnen und Kundinnen dort wohlfühlen, so wird das sehr oft zurückgespiegelt. Immer wieder investierte er in moderne Technik, um die Abläufe in den Märkten komfortabler zu gestalten. Und eines war und ist ihm noch ganz besonders wichtig: Wie auf dem Wochenmarkt sollen auch seine Center und Märkte ein Treffpunkt für Menschen sein, die das gleiche Interesse haben; nämlich gute Produkte einzukaufen. Nicht von ungefähr hat er in seinen Geschäften den rosafarbenen Kommunikationskorb eingeführt, der derzeit für einen medialen Hype sorgt. Menschen, die gern kommunizieren möchten, greifen genau nach diesem und signalisieren der Umwelt, dass man sie gern ansprechen darf.

Roy Schomacker hat noch viele Ideen und Visionen, er ist ein „Überzeugungstäter“, ein Kaufmann mit Leib und Seele und eben diesem besonderen „Edeka-Gen“.