Grundschüler sprechen mit Mediatoren.

Grundschüler sprechen mit Mediatoren.

Foto: Philipp Schulze

Niedersachsen & Bremen

Bildung

„Seniorpartner in School“: Mediatoren schlichten in Schulen

Von dpa
23. Juli 2023 // 11:30

Ein Streit unter Grundschülern ist meist schnell vergessen. Manchmal steckt aber mehr dahinter - dann kommen die „Seniorpartner in School“ ins Spiel. Die ehrenamtlichen Mediatoren schlichten in Schulen. Ohne Einfluss von Lehrern oder Eltern und ohne Bewertung suchen die Kinder bei Streitigkeiten den Rat der zwei Mediatoren - im besten Fall eine Frau und ein Mann. „Die Freiwilligkeit ist unheimlich wichtig“, sagt Jens-Peter Hecht, der in diesem Jahr nach einer mehrwöchigen Ausbildung zum „Seniorpartner in School“ zum Team der Grundschule Lüneburg-Häcklingen stieß.

Zweimal in der Woche bieten die meist älteren Freiwilligen ihre Schlichtungshilfen an, sie verpflichten sich, zwei Jahre dabeizubleiben. Viele Kinder kämen aufgebracht oder enttäuscht zu ihnen. „Wir haben dann einige Grundsätze. Man lässt sich ausreden, dann kommt der andere dran“, erzählt Hecht. Oft führe allein das dazu, dass sich die Situation beruhige.

Einige der Ehrenamtlichen seien nach Corona abgesprungen, nun sollen wieder neue ausgebildet werden. Weil ein Trainer für einen Kurs 15.000 Euro kostet, sind nicht nur die Lüneburger auf Spenden angewiesen. Der Bundesverband gründete sich 2001 in Berlin mit dem Ziel der Gewaltprävention. Inzwischen gibt es 14 Landesverbände und etwa 1400 Ehrenamtliche an circa 350 vor allem Grundschulen. „Der Altersdurchschnitt der Senioren liegt bei 70 Jahren“, sagt Ute Matschull-Mesfin aus dem Bundesvorstand. Sie blieben in der Regel fünf bis sieben Jahre.