
Autos fahren bei starkem Regen durch tiefe Pfützen.
Foto: Annette Riedl
Versicherung
Starkregen verursacht Schäden in Millionenhöhe
Infolge des Klimawandels steigt die Wahrscheinlichkeit von heftigen Regenfällen, die Sturzfluten verursachen können. Niedersachsen ist aber bisher nicht so stark betroffen wie andere Bundesländer.
Starkregen hat allein in Niedersachsen in den Jahren von 2002 bis 2021 Schäden in Höhe von 705 Millionen Euro an Wohngebäuden verursacht. Die Beseitigung der Folgen habe Hausbesitzer im Durchschnitt 4980 Euro gekostet. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in seiner bundesweiten Starkregenbilanz mit.
In Niedersachsen waren demnach die Menschen im Landkreis Goslar am häufigsten betroffen. Statistisch gesehen hatte hier jedes achte versicherte Haus (124 von 1000) einen Schaden durch besonders starke Regenfälle. Am geringsten betroffen waren die Hausbesitzer im Kreis Wesermarsch mit 18 pro 1000 versicherten Gebäuden. Die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle hat sich nach Berechnung von Wissenschaftlern durch den Klimawandel deutlich erhöht.
„So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, kritisierte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. In Niedersachsen haben dem Verband zufolge 32 Prozent der Hausbesitzerinnen und -besitzer eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen, die extreme Regenfälle einschließt, bundesweit sind es 52 Prozent.
Zwischen 2002 und 2021 war Niedersachsen statistisch gesehen weniger betroffen als manche andere Bundesländer. Besonders gefährdet sind Fachleuten zufolge Mittelgebirgs-Regionen.
Im Kreis Goslar waren landesweit die meisten Gebäude betroffen, darauf folgten die Stadt Wolfsburg sowie die Kreise Helmstedt, Gifhorn und Hildesheim. Die wenigsten Häuser mit Starkregenschäden gab es nach dem Kreis Wesermarsch in den Kreisen Friesland, Leer, der Stadt Delmenhorst und im Kreis Rotenburg (Wümme).
Von 1000 Wohngebäuden waren im Land Niedersachsen statistisch 70 von einem Starkregenschaden betroffen, im Bundesdurchschnitt waren es 98. Im Land Bremen waren nur 56 von 1000 Wohngebäuden betroffen, der geringste Wert im Ländervergleich.