
Bei der Bundestagswahl 2021 gab es noch 91 Wahllokale für Jugendliche, in diesem Jahr sind es bereits 117.
Foto: Stefan Puchner
U18-Wahl läuft: Wie Jugendliche in Niedersachsen abstimmen
In Niedersachsen läuft derzeit die U18-Wahl, bei der Jugendliche ihre Stimme abgeben können – wenn auch ohne direkte politische Konsequenz.
Schüler stimmen in 117 Wahllokalen ab
In 117 Wahllokalen, darunter Schulen und Jugendtreffs, haben junge Menschen bis Freitag die Möglichkeit, ihre Meinung kundzutun. Auch in der Domschule Osnabrück findet die Wahl statt. Dort organisiert Jan Schlarmann, Betreuer der AG „Soziales Seminar“, die Abstimmung. „Die U18-Wahl soll vor allem das politische Interesse wecken“, erklärt er. Jeder Teilnehmende hat eine Stimme – anders als bei der Bundestagswahl, wo zwei Stimmen vergeben werden.
Politik-Unterricht mit praktischer Erfahrung
Die Jugendlichen haben sich im Vorfeld intensiv mit den Wahlprogrammen der Parteien beschäftigt. Der praktische Bezug zur Wahl hat das Interesse am Politik-Unterricht gesteigert. „Es war spannend, das einmal selbst mitzuerleben“, sagt ein Schüler aus Osnabrück. Die U18-Wahl gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, politische Prozesse besser zu verstehen und sich aktiv damit auseinanderzusetzen.
Steigendes Interesse an der U18-Wahl
Das Projekt wird vom Bundesjugendring initiiert und verzeichnet in Niedersachsen eine stetig wachsende Beteiligung. Laut Rebekka Reinhold vom Landesjugendring gab es bei der Bundestagswahl 2021 noch 91 Wahllokale, in diesem Jahr sind es bereits 117. Die Wahllokale sind über das gesamte Bundesland verteilt und können unter anderem in Schulen oder Jugendzentren eingerichtet werden. Wie viele Jugendliche bisher abgestimmt haben, ist noch nicht bekannt. Bei der letzten Wahl waren es landesweit 5.408 Teilnehmende.
Ergebnisse ab Montag verfügbar
Die Auszählung der Stimmen in der Domschule Osnabrück findet am Freitagabend statt, während die meisten Wahllokale bis dahin noch geöffnet bleiben. Die bundesweiten Ergebnisse der U18-Wahl werden am Montag veröffentlicht. Auch wenn sie nicht repräsentativ sind, geben sie dennoch einen Einblick in die politischen Tendenzen junger Menschen. (feh)