Eine Rentnerin hält ihren Rentenbescheid in der Hand. (zu dpa: «Umfrage: Jeder Vierte will vorzeitig in Rente»)

51 Prozent der Befragten gaben an, dass eine höhere Bezahlung sie am meisten dazu motivieren würde, über ihren geplanten Renteneintritt hinaus weiterzuarbeiten.

Foto: Felix Kästle

Deutschland und die Welt

Umfrage: Jeder Vierte will vorzeitig in Rente

21. Februar 2025 // 06:00

Arbeiten bis zum 65. oder gar 67. Geburtstag? Viele würden das gerne vermeiden. Vor allem das Geld spielt dabei eine wichtige Rolle.

Viele wollen früher in Rente gehen

Trotz Fachkräftemangel und drohender Abschläge bei der Rente wollen viele Arbeitnehmer gern vorzeitig in den Ruhestand gehen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Autozulieferers Continental will mehr als jeder Vierte (27 Prozent) vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden. 62 Prozent der Befragten gaben an, erst mit dem Erreichen des Rentenalters in den Ruhestand gehen zu wollen. 11 Prozent machten keine Angaben.

Höherer Bezahlung könnte motivieren

Das Institut YouGov hatte im Januar 2000 Menschen im Alter von 18 bis 67 Jahre zu ihren Rentenplänen befragt. Als wichtigste Stellschraube, Mitarbeiter doch länger im Job zu halten, zeigte sich dabei die Entlohnung. 51 Prozent der Befragten sagten, eine höhere Bezahlung könnte sie am ehesten motivieren, über den von ihnen geplanten Renteneintritt hinaus zu arbeiten. 38 Prozent wünschten sich flexiblere Arbeitszeiten, 34 Prozent Steuervorteile, 29 Prozent mehr Urlaub und Freizeit.

Gute Fachkräfte sind wichtige Ressource

„Wir müssen zu einer ganz anderen Agilität im Arbeitsmarkt kommen, dass Menschen ihren Bedürfnissen, ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden“, sagte Conti-Personalvorständin Ariane Reinhart. Schließlich seien die guten Fachkräfte die wichtigste Ressource in Deutschland. „Wie nutzen wir das, damit wir unseren Sozialstaat und unseren Wohlstand sichern können? Das ist die große Aufgabenstellung.“

Reinhart: „Wir können keine Geschenke verteilen“

Auch bei der Rente sieht Reinhart dringenden Handlungsbedarf. „Da müssen wir uns auch ehrlich machen. Wir können keine Geschenke verteilen, das muss bezahlt werden.“ Die Beteuerung, die Rente sei sicher, helfe angesichts des demografischen Wandels nicht weiter. Schließlich müssten immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner versorgen. „Dass das mathematisch nicht aufgeht, liegt auf der Hand. Da fehlt ein bisschen der Sinn für die Dringlichkeit.“

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab an, neben der gesetzlichen Rente auch eine betriebliche Altersvorsorge zu nutzen, 63 Prozent sorgen privat vor. Die vor allem von der FDP favorisierte Idee, einen Teil der gesetzlichen Rente über Aktien abzusichern, fanden 50 Prozent gut. 27 Prozent lehnten das ab. (dpa/feh)