Immer mehr Gastronomen gehen dazu über, von Gästen, die trotz Reservierung nicht kommen, eine Gebühr zu verlangen.

Immer mehr Gastronomen gehen dazu über, von Gästen, die trotz Reservierung nicht kommen, eine Gebühr zu verlangen.

Foto: Stefan Puchner

Deutschland und die Welt

Wer nicht absagt, zahlt: Immer mehr Restaurants erheben Gebühren

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Von dpa
26. April 2024 // 14:21

Immer mehr Restaurants führen eine No-Show-Gebühr ein, wenn Gäste trotz Reservierung nicht kommen. Wirte fürchten den wirtschaftlichen Verlust und Gäste die endgültige Entscheidung.

Der Tisch ist gedeckt, der Wein geöffnet und das Essen vorbereitet - nur die Gäste fehlen. Dieses Szenario fürchten Gastronomen vor allem im gehobenen Bereich, denn es bedeutet einen nicht zu ersetzenden wirtschaftlichen Verlust für sie. Dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zufolge haben sogenannte No-Shows, also das Nichterscheinen trotz Reservierung, oder das sehr kurzfristige Absagen zugenommen. Der Verbindlichkeit steht laut Christian Heller vom Deutschen Knigge-Rat die „Fear of a better option“ gegenüber. Menschen scheuen sich, sich festzulegen und halten sich bis zur letzten Minute alle Optionen offen. Immer mehr Restaurants in Deutschland erheben deswegen inzwischen eine No-Show-Gebühr, wenn Gäste trotz Reservierung nicht kommen oder kurzfristig absagen.

Ärgerlich vor allem für Kleine

„Oft sind sich die Gäste, die ohne Absage einen reservierten Tisch nicht in Anspruch nehmen, nicht bewusst, mit welchem finanziellen und organisatorischen Aufwand die Auslastungsplanung eines Restaurants verbunden ist“, führt eine Dehoga-Sprecherin aus. „Insbesondere für Restaurants mit einer kleineren Anzahl von Tischen, mit einem besonders hochwertigen Speisenangebot, also mit einem hohen Wareneinsatz, mit langen Reservierungszeiten und fehlender Laufkundschaft sind leere Tische besonders ärgerlich.“ Den frei gewordenen Tisch an andere Gäste zu vergeben, sei oft nicht möglich.