Samtgemeinderäte von 1976 bis 1981

Einer der ersten Samtgemeinderäte von 1976 bis 1981. Auffällig ist die geringe Anzahl an Frauen in dem Gremium (nur zwei). In der ersten Reihe: die heutige Ehrenbürgerin Charlotte Naerger (2. von rechts).

Foto: Krauskopf

Zeven
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Zentraler Ansprechpartner für Bürger und Firmen

31. März 2024 // 00:00

Die Samtgemeinde Zeven besteht 50 Jahre, also ein halbes Jahrhundert. Aber um was für ein Gebilde handelt es sich dabei eigentlich, und wie ist es entstanden? Wir fragten dazu Christoph Reuther, Wirtschaftsförderer und Pressesprecher.

Samtgemeinde Zeven

Bei der Samtgemeinde Zeven handelt es sich um einen Zusammenschluss von vier selbstständigen Gemeinden, erklärt Reuther. Als da wären: Stadt Zeven, Gemeinde Heeslingen, Gemeinde Elsdorf sowie die Gemeinde Gyhum. Die Samtgemeinde bezeichnete Reuther als „Verwaltungsgemeinschaft“.

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Heißt: Es gibt eine gemeinsame Verwaltung für alle Mitgliedsgemeinden, und die sitzt im Zevener Rathaus. Das hat gewaltige Vorteile für die einzelnen Gemeinden: So liegen die Themen Kanalisation, Abwasser, Feuerwehr, allgemeinbildende Schulen (mit Ausnahme des St.-Viti-Gymnasiums und der Berufsschule BBS Kivinan; die werden vom Landkreis aus verwaltet) sowie Kultur und Bestattungswesen zuständigkeitshalber bei der Samtgemeinde Zeven.

Die damit einhergehende Aufgabenerledigung liegt somit bei der Samtgemeinde Zeven und nicht bei den einzelnen Gemeinden. Aber warum Samtgemeinde und nicht Einheitsgemeinde, die es ja in Niedersachsen und andernorts vielfach auch gibt? Das habe, so Reuther, mit der Historie zu tun. Man habe sich damals, also vor mehr als einem halben Jahrhundert, als die Entscheidung anstand, für die Eigenständigkeit der Kommunen entschieden, was Reuther als „komplexen Prozess“ bezeichnete.

Samtgemeinde-Jubiläum

Aus Anlass des Samtgemeinde-Jubiläums wird die Samtgemeinde übrigens ein Festheft herausgeben, das auch im Internet veröffentlicht werden soll. Zwei Dutzend Autoren haben daran mitgeschrieben, und es gebe auch „durchaus kritische Zwischentöne“, so Reuther. Das laut Reuther „optisch gelungene Heft“ erscheint anlässlich eines Festaktes für geladene Gäste am 6. April. Es handele sich gewissermaßen um ein „Blitzlicht“, das auf die Samtgemeinde Zeven geworfen werde.

Der Begriff „Samtgemeinde“ stammt laut Reuther aus dem niedersächsischen Kommunalverfassungsrecht, das ja von den Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich mitgestaltet worden sei.

Kennzeichnend war die Zweigleisigkeit

Kennzeichnend für die Samtgemeinde war anfangs auch die sog. „Zweigleisigkeit“ mit einem (hauptamtlichen) Samtgemeinde-Direktor und einem (ehrenamtlichen) Samtgemeindebürgermeister. Nach diversen Anläufen und Reformen ist der Samtgemeindebürgermeister heutzutage auch hauptamtlicher Verwaltungschef, der Ehrenamtsposten entfällt. Reuther ging des Weiteren noch auf einige Aufgaben der Samtgemeinde näher ein, wie beispielsweise Gleichstellung sowie die Integration und Partizipation von Flüchtlingen. Aber auch dem Feuerwehrwesen kommt eine wichtige Rolle zu, man denke nur an die jüngsten Hochwasser-Ereignisse auch im Gebiet der Samtgemeinde Zeven, Stichwort: Katastrophenschutz für die einheimische Bevölkerung. Weitere wichtige Themenfelder, auf denen die Samtgemeinde mit tätig ist, sind die Tourismusentwicklung und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Auch das Thema Abwasser-Entsorgung inklusive Betrieb der Abwasserreinigungsanlage sowie des Aquafit liegt bei der Samtgemeinde Zeven, wie auch der Flächennutzungsplan, die Wasserversorgung, das Archivwesen, Landschaftsentwicklung und Umweltschutz sowie Lernen und Bildung.

So ist die Samtgemeinde Träger der Grundschulen sowie der IGS (Integrierte Gesamtschule). Sie betreibt auch die Bibliothek sowie das künftige Kubiz (Kultur- und Bildunsgszentrum) und das Archivwesen. Alles das soll künftig unter einem Dach vereinigt sein, wobei ein genauer Einweihungstermin noch nicht feststeht, wie Reuther auf Nachfrage betonte. Frühestens könnte es im Herbst kommenden Jahres so weit sein, aber das ist von vielen Faktoren abhängig und deshalb derzeit noch Zukunftsmusik. Als größte Verwaltungseinheit im Landkreis sei die Samtgemeinde Zeven besonders leistungsfähig, auf diese Feststellung legt der Pressesprecher ausdrücklich Wert.

Alles aus einer Hand

Hier gäbe es quasi „alles aus einer Hand“ an Verwaltungsdienstleistungen. Das gelte auch für die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung. So steuere die Samtgemeindeverwaltung den Planungsprozess und stelle die notwendige Infrastruktur auch für die Ansiedlung von Firmen zur Verfügung. Und davon gibt es einige, auch größere Arbeitgeber auf dem Gebiet der Samtgemeinde Zeven (siehe dazu auch gesonderten Artikel).

Reuthers Fazit: „Am Ende hält man zusammen, weil alle das Beste für den Standort Zeven wollen“. Die Samtgemeinde, so Reuther abschließend, sei der zentrale Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen und habe sich von daher bewährt. (js)