Frau mit Erste-Hilfe-Kinderpuppe

Kurse für Erste Hilfe an Kleinkindern geben Eltern Sicherheit.

Foto: Adobe

Nordsee
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AOK: Kurse für Erste Hilfe an Kleinkindern

Von Catrin Frerichs
18. Juni 2025 // 00:00

Kleinkinder sind umtriebig, sie fassen alles Mögliche an und stecken es in den Mund. Das kann gefährlich werden. Was im Notfall zu tun ist, lernen Eltern in speziellen Erste-Hilfe-Kursen.

Es passiert beim Stillen. Das Baby verschluckt sich und bekommt keine Luft mehr. Was tun? „Die Mutter pustet dem Säugling einmal ins Gesicht. Er erschreckt sich, holt dabei Luft und atmet wieder normal“, erläutert Julia Kerckhoff-Panzram. Diesen Trick vermittelt die Bremerin in ihren Erste-Hilfe-Kursen für Kindernotfälle.

Julia Kerckhoff-Panzram ist Ausbilderin für Erste Hilfe am Kind und Fachkinderkrankenschwester für Intensivmedizin und Anästhesie. In ihren Kursen lernen Kinder, Pädagogen sowie junge oder werdende Eltern nicht nur eine Menge über Notfallmaßnahmen, sondern erwerben auch das nötige Selbstvertrauen, diese anzuwenden. „Ganz wichtig ist, Ruhe zu bewahren und nicht panisch zu werden, denn das überträgt sich auf das Kind“, sagt die Expertin.

Das Zuhause sichern

Drei Stunden dauert ein Kurs. Julia Kerckhoff-Panzram beginnt die dreistündige Schulung, die Erste Hilfe bei Kindernotfällen vermittelt, mit der Sicherung des Zuhauses – damit es gar nicht erst zu Notfällen kommt. Wie sichere ich Fenster oder Türen? Sind kleinere Möbel, an denen die Kinder sich hochziehen, mit der Wand verdübelt? Diese Fragen sollten sich Eltern stellen und entsprechend vorsorgen.

Giftnotruf anrufen

„Kleine Kinder lieben es, alles in den Mund zu stecken“, erläutert die Kursleiterin. Sehr interessant für sie sind etwa Tabletten, Knopfzellen, giftige Zierpflanzen oder bunte Toilettensteine. Dies alles muss sicher verstaut, verschlossen oder abgedeckt werden. Hat das Kind dennoch eine giftige Substanz verschluckt, sind sofort der Giftnotruf unter 0551 19240 und die 112 zu wählen. „Am besten, man weiß, welches Produkt genau das Kind verschluckt hat.“ Das Verschlucken von spitzen Gegenständen, aber auch Bewusstlosigkeit und Atemstillstand sind lebensgefährliche Notfälle. In den Kursen trainieren Teilnehmende, wie sie richtig reagieren: Oberbauchkompression, eine Herzdruck-Massage oder eine Beatmung probieren sie an einer Reanimationspuppe aus.

Tipps für die Hausapotheke

Im Handout zu den Kursen sind etliche Hilfsmittel zur Sicherung des Zuhauses aufgelistet, ebenso alle wichtigen Notrufnummern. „Diese sollten sich Eltern am besten im Handy einspeichern“, empfiehlt die Expertin. Zudem gibt sie Tipps für die Hausapotheke. (cfr)

Mehrleistungen für Familien

Die AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt bei ihr versicherte Familien mit vielen zusätzlichen Leistungen. So erstattet sie bis zu 30 Euro pro Erziehungsberechtigtem für die Teilnahme an einem Erste-Hilfe- Kurs für Kindernotfälle.

Mehr Infos unter aok.de/hb/mehrfuerdich/

Solche Kurse werden auch in Bremerhaven angeboten, etwa von der Rettungsdienstschule „Rettungsanker“. Die nächsten finden am 20. Juni, 18. Juli und 12. September statt (Beginn jeweils 9 Uhr). Buchung telefonisch unter 0471 30404560 oder online unter rettungsanker-schule.de