
Schluss mit spontanen Strandträumen: Einige Körbe sind nur noch mit Buchung verfügbar.
Foto: Hauke-Christian Dittrich
Ohne App kein Strandkorb: Diese neue Regel verdirbt vielen den Nordsee-Urlaub
Spontan war gestern: Wer künftig einfach in einen Strandkorb steigen will, braucht eine Buchung. Neue Regeln machen das digitale Ticket zur Pflicht – selbst für den Sonnenuntergang.
Langeoog sperrt spontan genutzte Strandkörbe
Wer an der Nordsee einfach so in einen Strandkorb schlüpfen will, hat auf Langeoog keine Chance mehr. Seit dieser Saison sind alle rund 1200 Körbe digital gesichert – zugänglich nur noch mit Buchung per App oder Chip.
„Strandbutler“ ersetzt freie Nutzung
Grund für die Umstellung ist laut Inselverwaltung der geringe Buchungsanteil: Nur 24 Prozent der Strandkörbe waren 2024 tatsächlich reserviert. Viele Urlauber setzten sich ohne zu zahlen hinein – oft mit Müll als Folge. Das neue System namens „Strandbutler“ digitalisiert Buchung, Bezahlung und Zugang per Bluetooth oder Chip, gespeist durch Solarstrom.
Abendtarif für den Sonnenuntergang
Wer spontan den Sonnenuntergang genießen will, muss nun 6,50 Euro für den sogenannten „Sundowner“-Tarif zahlen. Der Tagespreis liegt bei 13 Euro, eine Woche kostet 84 Euro. Die App zeigt verfügbare Körbe, Preise und Zahlungsoptionen – auch Barzahlung bleibt möglich.
Digitaler Trend an der Küste
„Strandbutler“ wird mittlerweile an über 50 Nordsee-Standorten genutzt, darunter Juist, Wilhelmshaven und Bensersiel. Doch nicht alle möchten sich der Digitalisierung beugen.
Alternative: Der tragbare Strandkorb
Ein Rentner aus Mecklenburg-Vorpommern hat zusammen mit seinem Sohn einen mobilen Strandkorb entwickelt. Das Modell wiegt laut Watson.de etwa zwölf Kilo, passt in einen Tragesack und soll unter 250 Euro kosten. Aktuell sucht er Investoren zur Serienproduktion – als nostalgische Alternative zum digitalen Strand-Erlebnis. (feh)