Austernfischer sind im Landeanflug am Wattenmeer.

Das Wattenmeer bietet ideale Bedingungen für viele Vögel – doch der Klimawandel setzt dem einzigartigen Lebensraum zu.

Foto: Frank Molter/Symbolbild

Nordsee

Zugvögel in Gefahr: Das Wattenmeer droht zu kippen

3. November 2025 // 07:00

Energie tanken für tausende Kilometer: Im Wattenmeer rasten Millionen Vögel. Doch ihr Paradies wankt – der Klimawandel schlägt zu.

Wattenmeer: Lebenswichtiger Zwischenstopp für Millionen Zugvögel

Das Wattenmeer ist einer der wichtigsten Rastplätze für Zugvögel weltweit. Wie Dr. Matthias Mertzen vom Nationalpark-Haus an der Wurster Nordseeküste berichtet, machen hier in der Region jedes Jahr rund zehn Millionen Zugvögel Pause, um Energie für ihre weiten Reisen zu tanken.

Der optimale Zwischenstopp

Auf jedem Quadratmeter leben bis zu drei Millionen Organismen – Schnecken, Muscheln, Krebse und andere Kleintiere –, die eine reichhaltige Nahrungsquelle bieten. In den Nationalparks, vor allem in den Salzwiesen, finden sie ausreichend Futter und können in Ruhe fressen.

„Hier haben sie nicht diesen Energieverlust, den sie vielleicht anderswo haben, durch Hunde, durch Touristen und so weiter“, so Mertzen.

Die Einheimischen und die Wattgäste

Zu den typischen Vogelarten im Watt gehören die Wat- und die Wasservögel. Watvögel sind zum Beispiel Alpenstrandläufer, Austernfischer und der Knut. Gänse und Enten gehören zu den Wasservögeln.

Der Klimawandel bedroht den Lebensraum

Das Wattenmeer – als UNESCO-Weltnaturerbe und grenzübergreifendes Schutzgebiet Deutschlands, der Niederlande und Dänemarks – ist daher von zentraler Bedeutung für den Erhalt der globalen Zugvogelpopulationen.

Der steigende Meeresspiegel verringert die verfügbare Fläche. Watt und Salzwiesen gehen zurück. Die Erwärmung der Erde sorgt dafür, dass die Insektendichte zu anderen Zeiten am höchsten ist als gewohnt und die Vögel sich viel eher auf ihren Weg machen müssen. Das hat einen starken Einfluss auf das Brutverhalten. (dm)