Ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen - doch der Bund zögert.

Ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen - doch der Bund zögert.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Politik

Ausnahmen für Getreideanbau müssen schnell kommen

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Von nord24
29. Juli 2022 // 06:00

In Teilen der Welt drohen Getreide-Engpässe, weil Lieferungen aus der Ukraine ausfallen. Sollen deshalb in Niedersachsen mehr Ackerflächen genutzt werden können? Auch Agrarministerin Otte-Kinast macht Druck.

Schnelles Handeln gefordert

Vergangene Woche hatte die EU-Kommission den Mitgliedstaaten die Möglichkeit eingeräumt, für ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen zu gewähren. So soll die Getreideproduktion in Europa gesteigert werden, um mögliche Ausfälle infolge des Ukraine-Krieges auszugleichen.

Deutschland sollte diese Ausnahmeregelungen schnell und vollständig umsetzen. Dafür plädierten am Donnerstag Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast und Landvolk-Präsident Holger Hennies.

Fehlendes Verständnis

Otte-Kinast zeigte kein Verständnis für die Ankündigung des Bundes, noch offene Fragestellungen klären zu wollen und in der nächsten Woche einen Vorschlag auf den Tisch zu legen.

Jetzt ist eine Entscheidung gefragt

In einer Protokollerklärung forderte Niedersachsen gemeinsam mit acht weiteren Bundesländern den Bund auf, die Vorschläge der EU-Kommission eins zu eins umzusetzen. In Niedersachsen mit seinen 1,9 Millionen Hektar Ackerfläche könnten bei einem Verzicht auf die Stilllegung rund 70.000 Hektar weiter landwirtschaftlich genutzt werden, erläuterte das Ministerium in Hannover. Das entspreche einem Getreideertrag von bis zu 420.000 Tonnen. (dpa/com)