Ein Challenger 2 Kampfpanzer der britischen Armee nimmt an einem militärischen Wintertraining teil.

Vielen Ländern fehlt es an modernem Kriegsmaterial.

Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa/Symbolbild

Politik

Bedingt einsatzbereit? Westeuropäische Armeen am Anschlag

Von dpa
11. Februar 2023 // 21:00

Russlands Krieg gegen die Ukraine offenbart Defizite der europäischen Verteidigungsfähigkeit. Deutschland ist mit Problemen nicht allein.

Großbrintannien macht Eingeständnis

Für die Atommacht Großbritannien war es ein herber Warnschuss. Die britische Armee sei derzeit keine hochkarätige Streitmacht, musste sich Verteidigungsminister Ben Wallace kürzlich nach einem Bericht des Senders Sky News von einem ranghohen US-General sagen lassen. Die Analyse kam für die Öffentlichkeit durchaus überraschend, stellt die Regierung die Truppe doch regelmäßig als eine der schlagkräftigsten der Welt dar. Lautstark wird auch der britische Beitrag für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland gefeiert.

Auch andere Länder sind betroffen

Und auch in Ländern wie den Niederlanden oder Spanien fehlt es in Folge der Sparzeit nach dem Ende des Kalten Krieges derzeit an modernem Material und Personal. Aus Frankreich kommen nicht ganz so düstere Berichte. Das Land liefert allerdings nur beschränkt Waffen an die Ukraine, um sich selbst nicht zu sehr zu schwächen.

Ziel ist noch lange nicht erreicht

Wie groß die Diskrepanz zwischen Ist und Soll bei den Streitkräften in Europa ist, lässt sich nicht zuletzt an den Verteidigungsausgaben ablesen. 2014 bekräftigten alle Nato-Staaten bei einem Gipfel, dass jedes Land mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausgeben soll, um seine Ziele zu erreichen und Fähigkeitslücken des Bündnisses zu schließen. Bis heute erreicht allerdings nicht einmal die Hälfte der Alliierten dieses Ziel. (dpa/dm)