Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien, hält eine Rede während des 4. Budapester Demografiegipfels.

Andrej Babis könnte unter Druck geraten.

Foto: Laszlo Balogh/dpa/AP

Politik

Brisante Dokumente: Für viele Politiker könnte es ungemütlich werden

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Von nord24
4. Oktober 2021 // 06:32

Mehr als 300 Politiker aus aller Welt und andere Prominente: Erneut haben investigative Journalisten brisante Unterlagen zugespielt bekommen. Unter den erwähnten Politikern ist auch ein Regierungschef aus einem EU-Staat, der kurz vor einer wichtigen Wahl steht.

„Pandora Papers“ mit mehr als 11,9 Millionen Dokumenten

Erneut könnten zahlreiche Politiker und andere Prominente in aller Welt nach der Veröffentlichung brisanter Dokumente über ihr Finanzgebaren unter Druck geraten. Allein 35 amtierende und frühere Staatslenker sowie mehr als 330 andere Politiker aus fast 100 Ländern sowie weitere bekannte Persönlichkeiten sollen nach Angaben eines internationalen Konsortiums investigativer Journalisten Vermögen „mithilfe von intransparenten Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen“ angelegt haben. Das berichteten am Sonntagabend „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR, die nach eigenen Angaben an der Auswertung des Datenlecks mitgewirkt hatten. Die mehr als 11,9 Millionen Dokumente tragen den Namen „Pandora Papers“.

Tschechischer Ministerpräsident Andrej Babis rückt in den Fokus

Zu den in den „Pandora Papers“ erwähnten Politikern zählt auch der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. Ihn treffen die Vorwürfe wenige Tage vor der Parlamentswahl in dem EU-Mitgliedstaat am 8. und 9. Oktober. Babis soll nach Angaben des Recherchekonsortiums ein Landgut in Frankreich für 15 Millionen Euro auf intransparente Weise gekauft haben. Der Kaufpreis sei „über Briefkastenfirmen in Washington, Monaco und den Britischen Jungferninseln nach Frankreich“ geflossen, hieß es in der Onlineausgabe der „Süddeutschen Zeitung“. Der Fall geht demnach auf das Jahr 2009 und damit auf die Zeit vor dem Eintritt des Multimilliardärs in die Politik zurück.

Regierungschef weist Anschuldigungen zurück

Der Regierungschef wies die Anschuldigungen noch am Sonntagabend zurück: Es sei klar, dass er weder etwas Ungesetzliches noch etwas Schlechtes getan habe, sagte Babis der Nachrichtenagentur CTK. (dpa/mb)

Für viele Politiker könnte es ungemütlich werden Mehr als 300 Politiker aus aller Welt und andere Prominente: Erneut haben investigative Journalisten brisante Unterlagen zugespielt bekommen. Unter den erwähnten Politikern ist auch ein Regierungschef aus einem EU-Staat, der kurz vor einer wichtigen Wahl steht.