
Auf dem Sonderparteitag in Bonn stimmten die SPD-Delegierten für die GroKo-Verhandlungen.
Foto: Berg/dpa
Entscheidung ist gefallen: SPD stimmt für die GroKo-Verhandlungen
Nach einer vierstündigen Debatte fiel die Entscheidung: Die SPD hat auf ihrem Sonderparteitag in Bonn am Sonntag für die GroKo-Verhandlungen gestimmt.
362 dafür - 279 dagegen
Vier Monate nach der Bundestagswahl hat die SPD den Weg zu Verhandlungen mit der Union über eine neue große Koalition frei gemacht. Nach einer konfrontativen und emotionsgeladenen Debatte stimmte auf dem Parteitag in Bonn eine Mehrheit von 362 der 642 Delegierten und Vorstandsmitglieder dafür. 279 waren dagegen, einer enthielt sich.
SPD-Mitglieder haben das letzte Wort
Die Koalitionsverhandlungen können damit in den nächsten Tagen beginnen und im besten Fall bereits im Februar abgeschlossen werden. Danach muss aber noch eine hohe Hürde überwunden werden: Die mehr als 440.000 SPD-Mitglieder stimmen über den Koalitionsvertrag ab und haben damit das letzte Wort.
Schulz spricht von "Schlüsselmoment"
Parteichef Schulz hatte in einer kämpferischen Rede für eine große Koalition geworben. Kurz vor der Abstimmung trat er nochmals ans Rednerpult und sprach von einem "Schlüsselmoment" in der Geschichte der SPD. "Ich glaube, dass die Republik in diesem Moment auf uns schaut", sagte er. "Ja, man muss nicht um jeden Preis regieren, das ist richtig. Aber man darf auch nicht um jeden Preis nicht regieren wollen."
Widersacher: Kevin Kühnert
Sein schärfster Widersacher Kevin Kühnert hatte an die Genossen appelliert, trotz weitreichender Folgen nicht vor einem Nein zurückzuschrecken. Der Leitspruch des Juso-Chefs für die Abstimmung: "Heute einmal ein Zwerg sein, um künftig wieder Riesen sein zu können." Damit spielte er auf eine Aussage des CSU-Landesgruppenchefs Alexander Dobrindt an, der den Jusos einen "Zwergenaufstand" vorgeworfen hatte. (dpa)

Auf dem Sonderparteitag in Bonn stimmten die SPD-Delegierten für die GroKo-Verhandlungen.
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