
Gerhard Schröder (SPD), ehemaliger Bundeskanzler, sagt, ein Rücktritt kommt für ihn nur bei einem Gas-Stopp in Frage.
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Ex-Kanzler Schröder: Rücktritt nur, wenn das Gas abgedreht wird
Altkanzler Gerhard Schröder meldet sich in einem Interview mit einer US-Zeitung zurück: Von Putin lossagen will er sich weiterhin nicht. Im Gegenteil.
Rücktritt nur in einem Fall denkbar
Altkanzler Gerhard Schröder kann sich einen Rücktritt von seinen Posten für russische Energiekonzerne offensichtlich nur für einen Fall vorstellen: Wenn der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland und der Europäischen Union das Gas abdreht. Damit rechnet er aber nicht. Das sagte er in einem Interview der „New York Times“.
Massive Kritik in Deutschland
Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Pipeline-Gesellschaft Nord Stream. Er steht in Deutschland massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht von seinen Posten trennt. Vier SPD-Verbände haben deswegen ein Parteiausschlussverfahren gegen Schröder beantragt.
Wie ein Staatschef von Putin empfangen
Im März war Schröder nach Moskau, um mit Putin zu sprechen. Dem Bericht der „New York Times“ zufolge wurde er vom russischen Präsidenten im Kreml wie ein Staats- oder Regierungschef empfangen. Nach dem Gespräch mit Putin habe es ein weiteres Treffen mit Umerow gegeben, danach sei der Kontakt abgebrochen. Er sei aber bereit, mit beiden Seiten wieder zu sprechen, sagt Schröder der „New York Times“.