
„Schon heute haben zwei Drittel der Menschen kein Vertrauen mehr in den Staat“, sagte Ulrich Silberbach, dbb-Chef.
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Gewerkschaft kündigt hohe Lohnforderung für öffentlichen Dienst an
Bald geht es um das Einkommen von Erzieherinnen, Busfahrern, Feuerwehrleuten, Pflegekräften und vielen anderen. Die Gewerkschaften haben vor allem ein Ziel.
Tarifverhandlungen stehen an
Der Beamtenbund dbb will mit einer hohen Lohnforderung in die anstehenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ziehen. «Die Beschäftigten sollen die Sicherheit bekommen, dass sie keinen Reallohnverlust hinnehmen müssen», sagte der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Deshalb wird es eine hohe Einkommensforderung geben.»
Beschluss am Dienstag
Die Tarifkommissionen der Gewerkschaft Verdi und des dbb beamtenbund und tarifunion wollen ihre Forderung für die im Frühjahr anstehende Einkommensrunde am Dienstag (11.10.) beschließen. 2020 hatten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber im Kern auf ein Einkommensplus von aufsummiert 3,2 Prozent in zwei Schritten bei einer 28-Monate-Laufzeit geeinigt.
„Gefährliche Schieflage“
Nun sagte Silberbach mit Blick auf Rettungsaktionen des Staats für Unternehmen in der gegenwärtigen Gas- und zuvor in der Coronakrise, es erzeuge «eine gefährliche Schieflage», wenn der Staat marode Unternehmen rette, aber Beschäftigte des Staates finanziell nicht ausreichend ausstatte. «Schon heute haben zwei Drittel der Menschen kein Vertrauen mehr in den Staat», so Silberbach unter Verweis auf eine Umfrage des Instituts forsa im Auftrag des dbb vom Sommer. (dpa/dm)