
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht auf dem Flughafen von Doha die Gangway am Airbus A340 der Luftwaffe hinunter. Nach Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate ist Katar die letzte Station der Reise.
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Neuer Lieferant: Deutschland erhält Flüssiggas aus den Emiraten
Schritt für Schritt will Deutschland seine Abhängigkeit vom russischen Gas beenden. Jetzt gewann Scholz die Vereinigten Arabischen Emirate als Partner.
Erste Lieferung im Dezember
Als Ersatz für ausbleibende Energielieferungen aus Russland erhält Deutschland Flüssiggas (LNG) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in dem Golfstaat schloss der Essener Energiekonzern RWE am Sonntag einen Vertrag über eine erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern LNG ab. Es soll die erste Lieferung sein, die im Dezember 2022 am neuen LNG-Terminal in Brunsbüttel bei Hamburg eintreffen soll. Laut RWE wurde ein Memorandum über mehrjährige Lieferungen ab 2023 unterzeichnet.
Zum Vergleich: Vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine floss allein am 1. Februar nach Angaben des Betreibers Gas mit einer Energiemenge von 1,7 Millionen Kilowattstunden durch die Pipeline Nord Stream 1. Die jetzt vereinbarte erste Lieferung von 137 000 Kubikmetern Flüssiggas für RWE per Schiff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten entspricht 1,37 Millionen Kilowattstunden.
Scholz will auf möglichst viele Anbieter setzen
Scholz kündigte während des Besuchs an, die Zusammenarbeit mit den Emiraten im Energiebereich weiter vorantreiben zu wollen. Man habe bereits «eine ganze Reihe» von Diesel- und Flüssiggasprojekten mit dem Golfstaat vorangebracht, sagte der SPD-Politiker in Abu Dhabi. Bei der Energieversorgung müsse man auf möglichst viele Anbieter setzen. Die Abhängigkeit von einem Lieferanten «wird uns sicherlich nicht wieder passieren», betonte Scholz. (dpa/dm)