
Wie reagiert man angemessen auf die jüngsten Wahlerfolge der AfD? Die gesellschaftlichen Akteure in der Region sind sich einig, dass man die AfD „entzaubern“ muss.
Foto: Kühnemuth
Schulterschluss in der Wesermarsch gegen die AfD
Die AfD hat am Sonntag auch in der Region große Wahlerfolge feiern können. Kreisweit gesehen wurde sie sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen mit 7,8 beziehungsweise 8,3 Prozent viertstärkste Kraft, in Nordenham landete sie sogar jeweils auf Platz 3 (8,5 beziehungsweise 9 Prozent). Wie soll man darauf reagieren?
Ergebnisse bereiten dem Nordenhamer Bürgermeister Sorgen
„Diese Wahlergebnisse bereiten mir Sorgen“, sagt Bürgermeister Carsten Seyfarth auch angesichts der Tatsache, dass die AfD in mehreren Nordenhamer Wahllokalen über 10 Prozent der Erst- und über 11 Prozent der Zweitstimmen holte.
"Nicht einfach nur die Nazi-Keule herausholen"
Die Aufgabe dieser Parteien müsse es nun sein, „der AfD ihre Maske herunterzureißen“. Dabei sei es seiner Ansicht nach der falsche Weg, „einfach nur die Nazi-Keule herauszuholen“. Man müsse auf die AfD zugehen und sie fragen, welche Konzepte sie für die Zukunft hat, welche Antworten sie auf die Fragen liefern kann, die die Menschen in Deutschland bewegen.
"Leute sind mit der Flüchtlingspolitik unzufrieden"
Landrat Thomas Brückmann glaubt, dass die jüngsten AfD-Erfolge in der Unzufriedenheit mit der Bundespolitik begründet sind, hierbei insbesondere mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. „Diese Politik haben viele Leute nicht verstanden“, glaubt er.
Landrat richtet Appell an Politiker und Mitarbeiter der Kreisverwaltung
Ziel müsse es nun sein, die AfD auf der Landes- und Bundesebene zu „entzaubern“ – also zu zeigen, wofür diese Partei wirklich steht. Und auch vor Ort müsse man hieran arbeiten. „Mein Appell geht an alle Kreistagsabgeordneten und Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Wenn sie Debatten erleben, bei denen rechtspopulistische Parolen geäußert werden, halten Sie dagegen und stellen Sie die Dinge richtig – immer und immer wieder.“
DGB-Chef vergleicht AfD mit der rechtsextremen NPD
Auch Mustafa Dogan, Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), setzt auf Aufklärung und Information. „Wir werden die Bevölkerung darüber informieren, wer die AfD wirklich ist. Das ist unsere Pflicht. Aus unserer Sicht ist diese Partei mit der rechtsextremen NPD gleichzusetzen“, macht er deutlich.

Wie reagiert man angemessen auf die jüngsten Wahlerfolge der AfD? Die gesellschaftlichen Akteure in der Region sind sich einig, dass man die AfD „entzaubern“ muss.
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