Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt am Bahnhof in Kiew an und spricht mit Deutschlands Botschafterin in Kiew, Anka Feldhusen (r), auf dem Bahnsteig.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt am Bahnhof in Kiew an und spricht mit Deutschlands Botschafterin in Kiew, Anka Feldhusen (r), auf dem Bahnsteig.

Foto: picture alliance/dpa

Politik

Sonderzug nach Kiew: Die wichtigste Reise des Olaf Scholz

Von dpa
16. Juni 2022 // 09:57

Und er reist doch: Monatelang ist über einen Besuch des Kanzlers in Kiew diskutiert worden. Jetzt ist Olaf Scholz da.

Es geht um zwei «ganz konkrete Dinge»

Waffen: Die Ukraine fordert sie für ihren Abwehrkampf gegen die russischen Streitkräfte. Ein Berater von Selenskyj hatte kürzlich erklärt, die Ukraine brauche 1000 schwere Artilleriegeschütze (Haubitzen), 300 Mehrfachraketenwerfer, 500 Panzer, 2000 gepanzerte Fahrzeuge und 1000 Drohnen, um den Krieg gegen die russischen Angreifer zu gewinnen. Selenskyj selbst hat immer wieder die Lieferung moderner Luftabwehrsysteme gefordert. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, verlangt Kampf- und Schützenpanzer von der Bundesregierung.

Scholz ist in seiner Rede in der Generaldebatte des Bundestags Anfang Juni allerdings bereits bis an seine Schmerzgrenze gegangen, was die Waffenlieferungen angeht.

EU-Beitritt: Bei diesem Thema ist schon eher etwas möglich. Die Ukraine dringt darauf, dass die EU sie nächste Woche beim Gipfel in Brüssel zum Beitrittskandidaten macht. Die Kommission gibt am Freitag ihre Empfehlung ab. Von der Leyen hat allerdings nach ihrem Kiew-Besuch am vergangenen Freitag sehr deutlich gemacht, dass es ein Ja werden dürfte. «Ich hoffe, dass wir in 20 Jahren, wenn wir zurückblicken, sagen können, dass wir das Richtige getan haben.» Die Herausforderung werde sein, aus dem EU-Gipfel mit einer einheitlichen Position hervorzugehen, «die die Tragweite dieser historischen Entscheidungen widerspiegelt». (dpa/dm)