
Während im Durchschnitt 14 Prozent der Schüler Nachhilfestunden bekommen, nehmen trotz Bildungs- und Teilhabepaket nur vier Prozent der sozial benachteiligten Kinder entsprechende Zuschüsse in Anspruch.
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Verbände melden Teilhabepaket als gescheitert
Die Bundesregierung hat ein Paket losgeschickt, das bei den Kindern nicht ankommt. Der Kinderschutzbund und der Paritätische ziehen eine bittere Bilanz nach fünf Jahren Bildungs- und Teilhabepaket: unzureichend, bürokratisch, wirkungslos.
Eltern armer Kinder im Stich gelassen
Das Bildungs- und Teilhabepaket für 2,7 Millionen Kinder ist aus Sicht des Kinderschutzbundes und der Paritätischen gescheitert. Fünf Jahre nach der Einführung zogen die beiden Verbände eine vernichtende Bilanz. Der Politik warfen sie vor, die Kinder armer Eltern im Stich zu lassen und die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur Chancengleichheit für fast 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland nicht umzusetzen.
Leistungen des Pakets seit 2011 nicht erhöht
Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, kritisierte, die Leistungen seien von vornherein unzureichend gewesen und seit 2011 nicht erhöht worden. So gebe es beispielsweise 100 Euro für Schulkinder pro Jahr. Die Grundausstattung für einen ABC-Schützen koste aber schon 200 Euro, rechnen die Verbände vor. Zuschüsse zum Mittagessen und zu Klassenfahrten müssten aufwendig beantragt werden.
Bildungs- und Teilhabepaket ist bürokratisch zu aufwendig
Schulen und Kindergärten stöhnten über den bürokratischen Aufwand bei der Abrechnung der Zuschüsse zum Mittagessen, zu Ausflügen oder Klassenfahrten. Besonders schlecht sehe es beim Thema Nachhilfe aus, sagte Hilgers. Während im Durchschnitt 14 Prozent der Schüler und in der Oberstufe sogar 30 Prozent Nachhilfestunden bekommen, nehmen nur vier Prozent der sozial benachteiligten Kinder entsprechende Zuschüsse in Anspruch. (epd)

Während im Durchschnitt 14 Prozent der Schüler Nachhilfestunden bekommen, nehmen trotz Bildungs- und Teilhabepaket nur vier Prozent der sozial benachteiligten Kinder entsprechende Zuschüsse in Anspruch.
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