Vatikan-Gästehaus Santa Marta

Vatikan-Gästehaus Santa Marta

Foto: Ettore Ferrari

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Warum Papst Franziskus nie im Apostolischen Palast wohnen wollte

Von dpa
21. April 2025 // 11:25

Nur wenige Schritte vom Petersdom entfernt liegt das Gästehaus Santa Marta, das Papst Franziskus seit seiner Wahl im Jahr 2013 bewohnte.

Der Argentinier entschied sich bewusst gegen die traditionelle Wohnung im Apostolischen Palast. Mit der Wahl des vatikanischen Gästehauses unterstrich er sein Streben nach Bescheidenheit und Gemeinschaft. Santa Marta war ihm bereits aus seiner Zeit als Kardinal vertraut.

Symbol der Nähe und des Verzichts

Franziskus galt als Papst der einfachen Lebensweise – und sein Wohnort spiegelte dies wider. Er bewohnte eine rund 70 Quadratmeter große Suite, abgeschirmt, aber nicht abgeschottet. Gemeinschaftsräume und ein Speisesaal ermöglichten ihm den täglichen Austausch mit Priestern und anderen Gästen. Die Entscheidung für Santa Marta galt als Abkehr von päpstlichem Prunk und als Zeichen seines pastoralen Ansatzes.

Vom Wohnort zum Arbeitsort

In den letzten Lebensjahren diente Santa Marta zunehmend auch als Arbeitsstätte. Bei gesundheitlichen Problemen sprach Franziskus das Angelus-Gebet aus der hauseigenen Kapelle statt vom Fenster des Apostolischen Palastes. Auch Audienzen fanden zeitweise dort statt. Besonders in den Wintermonaten wich der Papst auf seine Suite im Gästehaus aus, um Ansteckungsrisiken zu minimieren.

Zentrum des bevorstehenden Konklaves

Das Gästehaus Santa Marta spielte und spielt eine zentrale Rolle bei der Papstwahl. Bereits bei seiner eigenen Wahl 2013 war Franziskus dort untergebracht. Auch beim kommenden Konklave werden die wahlberechtigten Kardinäle in dem Gebäude wohnen – abgeschirmt von der Außenwelt, in direkter Nähe zur Sixtinischen Kapelle. Die moderne Unterkunft mit 120 Zimmern wurde 1996 umfassend saniert.

Franziskus’ Lebensweise spiegelt sich in Santa Marta

Der Aufbau des Hauses erinnert an ein schlichtes Hotel: Lobby, Rezeption, Zimmer mit einfacher Ausstattung. Genau diese Umgebung wählte Franziskus – als Ausdruck einer Kirche, die nah bei den Menschen sein will. Trotz seines Rangs lebte er zurückgezogen, aber nicht isoliert. Seine Residenz wurde zum Symbol eines neuen Verständnisses vom Papsttum. (dpa/kh)