Papst Franziskus wird von Vertretern der Kanadischen Ureinwohner begrüßt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche brach am Sonntag zu einer sechstägigen Reise nach Kanada auf.

Papst Franziskus wird von Vertretern der Kanadischen Ureinwohner begrüßt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche brach am Sonntag zu einer sechstägigen Reise nach Kanada auf.

Foto: Johannes Neudecker/dpa

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Papst trifft erste Ureinwohner in Kanada

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Von nord24
25. Juli 2022 // 16:25

Papst Franziskus ist auf seiner Reise mit der schrecklichen Vergangenheit seiner Kirche und dem Leid vieler Ureinwohner Kanadas konfrontiert. Sie fordern von ihm eine Entschuldigung in ihrem Land. Was wird Franziskus ihnen sagen?

Reise zur Aufarbeitung hat begonnen

Papst Franziskus ist zu seiner Büßer-Reise für die Vergehen in katholischen Internaten in der westkanadischen Stadt Edmonton angekommen. Das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche will an diesem Montag (Ortszeit) Vertreter der kanadischen Ureinwohner in Maskwacis, südlich von Edmonton, treffen.

Keine leichte Aufgabe

Für Franziskus wird es eine schwierige Reise. Die kanadischen Ureinwohner verlangen von ihm, sich für Missbrauch, Gewalt und Erniedrigung an indigenen Kindern zu entschuldigen, die Bedienstete und Kirchenmänner in einst von der katholischen Kirchen geführten Internaten begingen.

Jahrelanger Missbrauch

Die Missbrauchstaten geschahen über Jahrzehnte hinweg in staatlichen und von der Kirche geführten Einrichtungen. Kinder starben an den Folgen von Krankheiten, Hunger oder im Zusammenhang mit Missbrauch. Die Fälle erlangten international großes Aufsehen, als Experten vor etwas mehr als einem Jahr in der Nähe eines Internates anonyme Gräber von toten Kindern entdeckten.

Vorhaben gescheitert

In der indigenen Bevölkerung Kanadas ahnten Familienmitglieder jedoch schon lange, welches Schicksal ihre Verwandten einst in diesen Institutionen ereilte. Den teils von ihren Familien entrissenen Kindern sollte dort westliche Kultur beigebracht werden. Die Debatte über den Umgang mit den Ureinwohner-Kindern läuft in Kanada schon seit Jahren. Kritik gibt es an der Kirche wegen nicht angemessener Entschädigung für die Überlebenden. (dpa/com)