Hände auf einem Tisch mit Tabletten.

Paracetamol hat bei älteren Menschen teils gravierende Nebenwirkungen.

Foto: Julia Steinbrecht/KNA

Rente

Paracetamol erhöht Risiko für Herz- und Nierenerkrankungen bei Senioren

31. Mai 2025 // 10:00

In Großbritannien haben Forscher mit Daten aus über 700 Hausarztpraxen eine umfassende Studie zur Sicherheit von Paracetamol durchgeführt. Besonders im Fokus: Patienten ab 65 Jahren.

Die Ergebnisse betreffen auch Deutschland – das Schmerzmittel ist hierzulande weit verbreitet und rezeptfrei erhältlich, berichtet t-online.de.

583.000 Senioren im Blick

Die Wissenschaftler analysierten insgesamt 583.000 Patientendaten. Über 180.000 Personen hatten innerhalb von sechs Monaten mindestens zwei Paracetamol-Verordnungen erhalten. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Durchschnitt viereinhalb Jahre – eine solide Datengrundlage für belastbare Erkenntnisse.

Erhöhte Gesundheitsrisiken festgestellt

Bei älteren Menschen traten unter der Paracetamol-Einnahme vermehrt ernsthafte gesundheitliche Komplikationen auf. Dazu zählten Magen-Darm-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme sowie chronische Nierenerkrankungen. Auch Darmläsionen und Geschwüre wurden beobachtet. Besonders kritisch: Das Risiko für Herzinsuffizienz und Bluthochdruck war deutlich erhöht.

Dosisunabhängige Nebenwirkungen

Die beobachteten Nebenwirkungen traten unabhängig von der verabreichten Dosis auf. Die Forscher betonen daher die Notwendigkeit eines Umdenkens. Trotz seiner weit verbreiteten Nutzung und vermeintlichen Sicherheit sei Paracetamol mit mehreren schwerwiegenden Komplikationen verbunden.

Neue Empfehlungen für die Schmerztherapie im Alter

Die Studienautoren kommen zu einem klaren Schluss: Paracetamol sollte bei älteren Menschen nicht mehr routinemäßig als Schmerzmittel erster Wahl eingesetzt werden – insbesondere bei chronischen Beschwerden. Die Risiken übersteigen in vielen Fällen den Nutzen. Wie „Apotheke Adhoc“ berichtet, sei eine sorgfältige Abwägung künftig unerlässlich. (kh)