Eine Frau sortiert auf einem Wochenmarkt das Wechselgeld für ihre Einkäufe in ein Portemonnaie.

So sichern Pflege und Kindererziehung bis zu 122 Euro mehr im Monat.

Foto: Kahnert

Rente

Mehr Rente sichern: 5 einfache Schritte, die kaum jemand kennt

25. Oktober 2025 // 14:00

Kindererziehung, Pflege oder Ausbildung – viele Lebensphasen zählen für die Rente. So nutzt du sie richtig und bekommst später mehr Geld.

Mehr Rente – mit wenig Aufwand

Viele glauben, an ihrer späteren Rente lasse sich nichts mehr ändern. Doch das stimmt nicht. Die Deutsche Rentenversicherung erkennt zahlreiche Lebensphasen an, die sich positiv auf Rentenpunkte auswirken. Wer gezielt bestimmte Anträge stellt, kann seine monatliche Auszahlung erhöhen – ganz ohne zusätzliche Beiträge. Besonders Pflege, Kindererziehung und Ausbildung bringen bares Geld.

Pflegezeiten: Engagement wird belohnt

Wer regelmäßig Angehörige mit Pflegegrad 2 oder höher betreut, kann Rentenpunkte sammeln – selbst ohne eigenes Einkommen. Voraussetzung: Mindestens zehn Stunden Pflege pro Woche und weniger als 30 Wochenarbeitsstunden. Dann zahlt die Pflegekasse automatisch Beiträge in die Rentenversicherung. So sind bis zu 36 Euro mehr Rente pro Jahr möglich. Wichtig ist, dass die Pflegetätigkeit offiziell bei der Pflegekasse gemeldet wird.

Kindererziehungszeiten: 122 Euro pro Kind

Eltern profitieren besonders: Für jedes Kind gibt es einen Zuschlag von 122 Euro monatlich auf die Rente. Grundlage ist der Antrag V0800, den Mütter oder Väter bei der Rentenversicherung stellen können. Anerkannt wird die Zeit der Kindererziehung in den ersten drei Lebensjahren des Kindes. Wer mehrere Kinder erzogen hat, kann seine Rente so deutlich steigern – ganz unabhängig davon, ob aktuell eine Beschäftigung besteht.

Ausbildung und Lehrjahre: Zeiten aufwerten

Auch Ausbildungszeiten zählen für die Rente. Die ersten drei Lehrjahre werden rentenrechtlich besser bewertet, sodass selbst niedrige Azubi-Gehälter mehr Rentenpunkte bringen. Im Durchschnitt ergibt das rund 65 Euro mehr Monatsrente. Wer nach der Schule weitergelernt oder studiert hat, kann diese Zeiten mit dem Antrag V0510 als Anrechnungszeiten geltend machen. Das ist auch ohne Abschluss möglich – wichtig für alle, die auf 35 Versicherungsjahre kommen möchten.

Grundrente: Bonus für langjährige Arbeit

Menschen mit langen Erwerbsbiografien, aber unterdurchschnittlichem Einkommen, profitieren von der Grundrente. Sie wird automatisch geprüft, wenn mindestens 35 Jahre Grundrentenzeiten vorliegen – also Arbeit, Kindererziehung oder Pflege. Im Schnitt zahlt die Rentenversicherung dadurch etwa 86 Euro monatlich zusätzlich. Wer unsicher ist, sollte die persönliche Rentenauskunft prüfen und gegebenenfalls fehlende Zeiten nachtragen lassen.

Rentenprüfung lohnt sich immer

Viele Zuschläge und Anrechnungszeiten werden nur auf Antrag berücksichtigt. Eine vollständige Rentenprüfung sorgt dafür, dass keine wertvollen Zeiten verloren gehen. Wer früh aktiv wird, kann seine spätere Auszahlung oft um mehrere Hundert Euro pro Monat verbessern. Unterstützung bieten Rentenberatungsstellen, Gewerkschaften oder die kostenlose Beratung der Deutschen Rentenversicherung. Das berichtet rentenbescheid24.de. (mca)