Zwei Rentnerinnen schauen auf ihrem Rollator sitzend auf den Rhein in Eibingen bei Ruedesheim am Rhein.

Kanzler Merz will sparen – nun fordert eine Wirtschaftsweise Einschnitte bei Rente, Pflege und Gesundheit. Die Kritik ist gewaltig.

Foto: Heike Lyding

Rente

Rente, Pflege und Gesundheit: Neue Sparpläne sorgen für Zündstoff

16. August 2025 // 14:00

Ein Vorschlag aus der Wirtschaft löst Empörung aus: Renten und Sozialleistungen sollen gekürzt werden, um den Staatshaushalt zu entlasten.

Brisanter Vorschlag aus der Wirtschaft

In Berlin sorgt ein neuer Sparvorschlag für heftige Debatten. Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt, dass sich Deutschland Renten, Kranken- und Pflegeleistungen in ihrer bisherigen Höhe langfristig nicht mehr leisten könne. Sie fordert, den Menschen reinen Wein einzuschenken – und spricht offen von notwendigen Kürzungen.

Hintergrund: Sparpläne der Merz-Regierung

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte bereits vor seiner Wahl angekündigt, Steuern zu senken, Arbeit attraktiver zu machen und gleichzeitig den Staatshaushalt zu entlasten. Erste Einsparungen sollten vor allem Bürgergeld-Empfänger treffen, insbesondere solche, die sich dem System verweigern. Nun liegt der Fokus auf den Sozialausgaben, die einen erheblichen Teil des Haushalts ausmachen.

Demografischer Druck auf die Systeme

Grimm verweist auf den demografischen Wandel: Immer mehr Rentner stehen immer weniger Einzahlern gegenüber. Trotz der aktuell bis 2031 garantierten Haltelinie bei der Rente – in diesem Jahr sind das 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens – warnt sie vor steigenden Lohnnebenkosten von 42 auf 45 Prozent. Das könnte ihrer Ansicht nach die Attraktivität von Arbeit mindern.

Politische Fronten verhärtet

Die Reaktionen in der Politik fallen gespalten aus. Während die CDU keine Alternative zu längerer Lebensarbeitszeit und Leistungskürzungen sieht, lehnt die SPD diesen Kurs ab. Stattdessen will sie an der Effizienz der Systeme arbeiten, um Leistungen zu sichern. Noch im Spätsommer will ein von der Bundesregierung eingesetztes Gremium über konkrete Vorschläge beraten. Die öffentliche Empörung ist jedoch schon jetzt unüberhörbar. Das berichtet karlsruhe-insider.de. (isw)