Hände und Geldscheine

Rente rauf, Sorgen bleiben? Wer von der Erhöhung wirklich etwas hat.

Foto: Christin Klose/dpa

Rente

Rentenerhöhung 2025: Für wen sich das Plus lohnt – und für wen nicht

1. Juli 2025 // 13:23

Die Rente steigt ab Juli um 3,74 Prozent. Mehr Rente klingt gut, doch für einige bringt die Erhöhung sogar Nachteile.

Gewinner und Verlierer

Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner erhalten damit spürbar mehr Geld – eine Folge der positiven Lohnentwicklung im Vorjahr. Doch nicht alle profitieren gleichermaßen: Während einige sogar doppelt entlastet werden, bringt die Erhöhung anderen kaum Vorteile oder kann im Einzelfall sogar finanzielle Nachteile bedeuten, erklärt Finanz.de.

Wer profitiert von der Rentenerhöhung 2025?

Die Rentenerhöhung gilt für alle Bezieherinnen und Bezieher von:

  • Altersrenten
  • Erwerbsminderungsrenten
  • Hinterbliebenenrenten

Für eine Standardrente (45 Beitragsjahre bei Durchschnittsverdienst) ergibt sich ein monatlicher Aufschlag von rund 66 Euro.

Besonders erfreulich: Wer eine Erwerbsminderungsrente bezieht, erhält – abhängig vom Rentenbeginn – zusätzlich zur regulären Erhöhung einen pauschalen Zuschlag von bis zu 7,5 Prozent. Der Zuschlag wird automatisch berücksichtigt; ein Antrag ist nicht notwendig.

Wer profitiert nicht oder nur eingeschränkt?

Trotz der nominalen Erhöhung gehen manche leer aus oder müssen mit Nachteilen rechnen:

  • Empfänger von Grundsicherung im Alter: Das Rentenplus wird vollständig auf die Sozialleistungen angerechnet – unterm Strich bleibt nichts übrig.
  • Steuerpflichtige Rentnerinnen und Rentner: Die höheren Renten führen bei einigen zu einer Überschreitung des steuerlichen Grundfreibetrags. Wer bislang keine Steuer zahlen musste, kann nun erstmals steuerpflichtig werden.
  • Hinterbliebene mit zusätzlichem Einkommen: Durch die Erhöhung kann es passieren, dass Anrechnungsgrenzen überschritten werden. In der Folge kann sich die Witwen- oder Witwerrente verringern.
  • Neurentner ab Juli 2025: Wer ab Juli in Rente geht, erhält nicht die volle Erhöhung, da der neue Rentenwert bereits in die Berechnung einfließt. Eine nachträgliche Anpassung erfolgt in diesem Fall nicht.
  • Nachzahlung Pflegeversicherungsbeitrag: Im Juli wird rückwirkend der seit Januar erhöhte Pflegebeitrag eingezogen. Diese Einmalzahlung kann die Rentenerhöhung bei vielen vollständig aufzehren.

Fazit: Genau hinsehen lohnt sich

Die Rentenerhöhung 2025 ist ein wichtiges Signal in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Doch nicht alle Rentnerinnen und Rentner profitieren in gleichem Maße. Besonders für Menschen mit niedrigen Renten, steuerlichen Grenzfällen oder zusätzlichem Leistungsbezug ist es ratsam, den neuen Rentenbescheid sorgfältig zu prüfen. Auch eine individuelle steuerliche oder sozialrechtliche Beratung kann sinnvoll sein. (piw)