
Die Rentenerhöhung 2025 bringt mehr Geld, aber auch mehr Papierkram.
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Rentenerhöhung 2025: Warum viele Rentner jetzt Steuern zahlen müssen
Mit der geplanten Rentenerhöhung ab Juli 2025 um 3,74 Prozent erhalten viele Ruheständler in Deutschland ein spürbares Plus. Doch nicht alle profitieren uneingeschränkt.
Durch das zusätzliche Einkommen wird für viele erstmals eine Steuererklärung erforderlich, berichtet finanz.de. Das hat vor allem mit dem Grundfreibetrag zu tun, der bei 12.096 Euro für Alleinstehende und 24.192 Euro für Verheiratete liegt.
Immer mehr Rentner rutschen über den Freibetrag
Schon 2024 wurden laut Schätzungen rund 114.000 Menschen durch die Rentenanpassung steuerpflichtig. Für 2025 wird erwartet, dass etwa 73.000 weitere Rentner dazukommen. Grund ist, dass nicht die gesamte Rente steuerfrei bleibt – steuerpflichtig ist nur der Anteil oberhalb des individuellen Rentenfreibetrags, der vom Renteneintrittsjahr abhängt.
Was zählt zum steuerpflichtigen Einkommen?
Neben dem steuerpflichtigen Rentenanteil zählen auch weitere Einkünfte zur Berechnung: etwa Betriebsrenten, Kapitalerträge, Mieteinnahmen oder Minijobs. Wer 2025 in Rente geht, muss 85 Prozent der gesetzlichen Rente versteuern. Ältere Jahrgänge profitieren von einem höheren Freibetrag – doch die Gefahr, über den Grenzwert zu rutschen, bleibt hoch.
Was Rentner jetzt tun sollten
Wer seine Finanzen im Blick hat, kann böse Überraschungen vermeiden. Betroffene sollten jährlich prüfen, ob sie die Steuergrenze überschreiten – am besten mit einem Steuerrechner oder durch Beratung. Wichtige Unterlagen wie Nachweise zu Versicherungsbeiträgen, Werbungskosten oder Sonderausgaben sollten gesammelt werden. Bei Unsicherheiten hilft ein Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein.
Steuerpflicht im Alter wird zur Regel
Die Zeiten, in denen Rentner automatisch steuerfrei waren, sind vorbei. Gerade in Zeiten hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten wird es immer wichtiger, die eigene Einkommenssituation genau zu kennen. Die Rentenerhöhung ist ein Gewinn – aber nur, wenn sie nicht zur finanziellen Belastung durch Steuern wird. (kh)