Frau am Schreibtisch blättert durch Unterlagen

Ein neuer Vorschlag der Steuer-Gewerkschaft könnte viele Rentner spürbar entlasten.

Foto: Christin Klose

Rente

Steuerfreiheit für Millionen Rentner – kommt die Reform 2026?

24. Juli 2025 // 13:00

Für Rentner zeichnet sich eine mögliche Erleichterung bei der Steuer ab – doch es gibt Hürden.

Steuerreform für Rentner in Sicht

Viele Menschen im Ruhestand kämpfen jährlich mit der Steuererklärung – auch in Städten wie Bremerhaven betrifft das zahlreiche Rentnerinnen und Rentner. Ein Vorschlag der Deutschen Steuer-Gewerkschaft will das ändern: Die Steuer soll künftig direkt bei der Rentenzahlung einbehalten werden – wie bei der Lohnsteuer. Die Abgabe einer Steuererklärung wäre damit für Millionen nicht mehr nötig.

Direktabzug statt Papierkrieg

Das sogenannte Quellenabzugsverfahren könnte für eine deutliche Entlastung sorgen. Steuerpflichtige müssten dann nur noch auf Wunsch eine Erklärung abgeben – etwa, um Ausgaben geltend zu machen. Voraussetzung ist jedoch eine schnelle Umsetzung durch die Politik. Laut Florian Köbler von der Steuer-Gewerkschaft sei 2026 ein realistisches Ziel, wenn zügig gehandelt wird.

Technisch machbar, aber politisch offen

Während die Datenlage und Technik laut Gewerkschaft vorhanden sind, bremst die Deutsche Rentenversicherung: Wichtige Daten wie Steuerklasse oder Freibeträge fehlen ihr bislang. Ohne gesetzliche Grundlage sei das Modell nicht umsetzbar. Für eine Realisierung müsste der Datenaustausch mit den Finanzämtern neu geregelt werden.

Kritik an pauschalem Steuerabzug

Nicht alle begrüßen den Vorschlag. Der Bundesverband der Rentenberater warnt vor einem pauschalen Abzug – dieser könne zu ungerechter Besteuerung führen. Gerade Geringverdienende müssten möglicherweise zu viel zahlen und wären doch wieder zur Erklärung gezwungen, um Geld zurückzubekommen.

Für 2025 bleibt alles wie gehabt

Trotz Diskussionen bleibt die Regelung vorerst bestehen: Auch für das Steuerjahr 2025 ist eine Erklärung nötig, wenn das Einkommen über dem Freibetrag liegt. Ein neues Gesetz für den automatischen Abzug existiert bislang nicht. Die Reform ist also in Sicht, aber noch nicht beschlossen. Das berichtet das Portal mainpost.de. (piw)