
Eigentümer aufgepasst: Teilverkauf kann hohe monatliche Kosten verursachen.
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Teilverkauf von Immobilien: Verlockend, aber riskant
Der Teilverkauf von Immobilien wird immer wieder als Lösung für finanzielle Engpässe im Ruhestand beworben.
Eigentümer verkaufen dabei bis zu 50 Prozent ihrer Immobilie an Finanzfirmen wie Wertfaktor, Engel & Völkers oder Heimkapital und erhalten dafür eine hohe Einmalzahlung. Gleichzeitig dürfen sie weiterhin in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Doch Verbraucherschützer warnen: Für die Verkäufer ist das Modell oft ein schlechtes Geschäft.
Hohe monatliche Gebühren
Wer einen Teil seines Hauses verkauft, muss für den verkauften Anteil ein Nutzungsentgelt zahlen – zwischen 4,5 und über 6 Prozent jährlich. Bei einem Betrag von 200.000 Euro bedeutet das monatlich rund 833 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten wie Grundsteuer und Instandhaltung, die weiterhin vom ursprünglichen Eigentümer getragen werden müssen. Diese Belastung wird laut Verbraucherzentrale häufig unterschätzt.
Rückkauf wird zum teuren Abenteuer
Ein späterer Rückkauf des verkauften Anteils durch Eigentümer oder Erben ist möglich, aber kostspielig. Neben dem ursprünglichen Teilkaufpreis fallen auch Kaufnebenkosten und ein Aufpreis bei Wertsteigerung an. Einige Verträge sichern sogar Mindestgewinne für die Finanzfirmen, unabhängig von der realen Wertentwicklung der Immobilie.
Verlust der Immobilie droht
Kann das Nutzungsentgelt nicht gezahlt werden, droht der Verkauf oder sogar die Zwangsversteigerung der Immobilie. Auch eine Insolvenz der Käuferfirma kann dramatische Folgen haben. Die Vertragsgestaltung ist oft intransparent und für Laien schwer verständlich, kritisieren Verbraucherschützer. Ohne unabhängige Beratung sollten solche Verträge keinesfalls abgeschlossen werden.
Alternativen prüfen lohnt sich
Statt eines Teilverkaufs sollten Eigentümer andere Optionen in Betracht ziehen. Ein Bankkredit mit der Immobilie als Sicherheit oder ein kompletter Verkauf mit anschließendem Rückmietmodell sind oft wirtschaftlich sinnvoller. Eine unabhängige Wertermittlung und die Einholung von Kaufangeboten können helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. (dpa/kh)