
Mehr Rente, aber kein Plus im Geldbeutel: Für viele Senioren verpufft die Anpassung durch Anrechnung auf die Grundsicherung – Altersarmut bleibt Realität.
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Traurige Wahrheit: Diese Rentner sehen von der Erhöhung keinen Cent
Ab Juli 2025 steigen die Renten – doch viele merken davon nichts. Wer Grundsicherung bezieht, hat am Ende oft keinen Cent mehr im Portemonnaie. Die Erhöhung wird verrechnet – für viele ein Schlag ins Gesicht im Kampf gegen Altersarmut.
Ab dem 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Rund 66 Euro mehr gibt es dann beispielsweise für Menschen mit einem durchschnittlichen Verdienst und 45 Beitragsjahren. Doch nicht alle Rentnerinnen und Rentner profitieren von dieser Anpassung. Besonders betroffen sind diejenigen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind.
Über 730.000 Rentner von Regelung betroffen
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts bezogen im September 2024 über 730.000 Rentnerinnen und Rentner Grundsicherung. Diese staatliche Leistung soll den Lebensunterhalt sichern, deckt aber auch Kosten wie Unterkunft, Heizung oder Pflegeversicherung. Das Problem: Die Rente wird vollständig auf die Grundsicherung angerechnet. Wer also mehr Rente bekommt, erhält im gleichen Maß weniger Unterstützung vom Sozialamt.
Altersarmut bleibt trotz Rentenerhöhung bestehen
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, bedeutet das konkret: Die Rentenerhöhung führt für viele nicht zu mehr Geld auf dem Konto – im Gegenteil, die Leistungen der Grundsicherung werden entsprechend gekürzt. Da sich die Regelsätze der Sozialhilfe nicht ändern, bleibt unterm Strich oft alles beim Alten.
Besonders tragisch ist dies für Menschen mit niedriger Rente, die auf zusätzliche Leistungen angewiesen sind. Für sie ist die angekündigte Rentensteigerung faktisch wirkungslos – ein Rückschlag im Kampf gegen Altersarmut. (axt)