Forschungs- und Expeditionsyacht REV Ocean

Weltgrößte Expeditionsyacht: Die „REV Ocean“ ist ein schwimmendes Forschungslabor - und bald bereit für globale Expeditionen.

Foto: Eckardt

Schiffe & Häfen

„REV Ocean“: Weltgrößtes Hightech-Forschungsschiff vor der Fertigstellung

12. Februar 2025 // 12:06

In Vlissingen wird die „REV Ocean“ mit modernster Technik ausgestattet. Die 194 Meter lange Yacht soll das marine Ökosystem erforschen – von der Tiefsee bis in die Polarregionen.

Die weltgrößte Forschungs- und Expeditionsyacht „REV Ocean“ wird in den kommenden Monaten bei Damen Shiprepair Vlissingen (DSV) fertiggestellt. Der Vertrag zur Endausrüstung des hochmodernen Schiffs wurde Anfang Februar unterzeichnet. Derzeit liegt die 194,40 Meter lange und 22 Meter breite Yacht noch bei der norwegischen Fosen-Werft in Rissa. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Schiff weltweit wissenschaftliche Expeditionen durchführen – von den Küstenzonen bis in die Tiefsee und von den Tropen bis zu den Polarregionen.

Modernste Technik für ozeanische Forschung

An Bord der „REV Ocean“ kommen hochentwickelte Technologien zum Einsatz. Akustische Sensoren ermöglichen die Kartierung des Meeresbodens bis in Tiefen von 6.000 Metern. Zudem erlaubt ein spezieller Moonpool Forschungen unter unterschiedlichsten Bedingungen. Ein Konferenzzentrum mit Auditorium, Besprechungsräumen und einer Medienbearbeitungssuite unterstützt wissenschaftliche Analysen und Dokumentationen. Darüber hinaus ist das Schiff mit fünf Hangar-Portalkränen sowie speziellen Schleppnetzsystemen ausgestattet, um marine Proben zu sammeln.

Tauchen in extreme Tiefen

Ein besonderes Highlight ist das U-Boot „DSV Aurelia“, das als weltweit tiefsttauchendes Acryl-U-Boot bis zu 2.200 Meter unter die Meeresoberfläche vordringen kann. Ergänzt wird es durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug „ROV Aurora“, das mit seinem Steuerungssystem „Borealis“ Tiefen von bis zu 6.000 Metern erreicht – und damit den Zugang zu 98 Prozent der Weltmeere ermöglicht.

Expeditionen von der Arktis bis in die Tropen

Für Erkundungen in den Polarregionen verfügt die „REV Ocean“ über einen Airbus ACH145-Hubschrauber, der von einem der beiden bordeigenen Helikopterlandeplätze operiert. Der vielseitige Einsatz der Yacht ermöglicht sowohl rein wissenschaftliche Missionen mit bis zu 60 Forschenden als auch Luxusexpeditionen mit 36 Gästen. Zusätzlich kann das Schiff bis zu 54 Besatzungsmitglieder an Bord nehmen.

Großauftrag für Damen Shiprepair

Der Auftrag für Damen Shiprepair Vlissingen markiert einen Meilenstein für das Unternehmen. „Wir freuen uns, in die nächste Phase der Reise von ‚REV Ocean‘ einzutreten“, so George Gill, Projektleiter und Vertreter des Eigners. Der Bau des Schiffes begann 2017 auf der norwegischen VARD-Werft. Das Außendesign stammt von Espen Øino International, das Interieur von H2 Yacht Design aus London. Finanziert wird das Projekt von dem norwegischen Milliardär Kjell Inge Røkke, der zu diesem Zweck eine Stiftung ins Leben rief. Ursprünglich sollte die Endausrüstung der Yacht bei der Lloyd Werft Bremerhaven erfolgen.

Zweijähriger Baustopp

Technische Herausforderungen führten jedoch zu Verzögerungen und einem zweijährigen Baustopp. 2023 wurde das Schiff schließlich um zwölf Meter verlängert, um seine Funktionalität zu optimieren. Mit der nun erfolgten Vergabe an DSV rückt die Indienststellung der „REV Ocean“ in greifbare Nähe. (ce/axt)

 Forschungs- und Expeditionsyacht REV Ocean

Expeditionsyacht: Mit modernster Technologie wird die „REV Ocean“ zur Ozean-Erforschung eingesetzt.

Foto: Damen