
Das Foto der Huthi ging um die Welt. Inzwischen meiden viele Schiffe die Passage durchs Rote Meer. Das hat Folgen für Hafenbetriebe, Reedereien und Spediteure an der Weser hat.
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Was die Attacken auf die Schifffahrt mit Bremerhaven zu tun haben
Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf die Schifffahrt am Roten Meer schlagen Wellen bis nach Deutschland. Genauer gesagt, bis an die Weser. Das hat fatale Auswirkungen.
Bereits 18 Reedereien an der Weser haben nach den Angriffen der Huthi-Rebellen die Reißleine gezogen. Sie meiden die gefährliche Passage durch das Rote Meer, um Besatzungen und Schiffe zu schützen. Nahezu alle Verkehre von Fernost ins Mittelmeer, nach Westeuropa und die Ostküste der USA werden umgeleitet, sagt Robert Völkl vom „Bremer Rhederverein“.
Route verlängert sich um 6.500 Kilometer
Die Schiffe setzen Kurs auf Südafrika. Das bedeutet einen enormen Umweg. Um die Frequenz der Fahrpläne einhalten zu können, müssten deutlich mehr Schiffe eingesetzt werden. Und das kostet Geld.
An der Stromkaje beobachtet man die Situation im Roten Meer genau. Dass es zu Verzögeren kommt, sei aber nichts Ungewöhnliches, meint Eurogate-Sprecher Steffen Leuthold. „Aktuell gehen wir davon aus, dass sich außer einer Verzögerung nichts Wesentliches für den Containerumschlag an der Stromkaje verändern wird.“
Auswirkungen auf den Autoterminal
Auch auf dem Autoterminal Bremerhaven kommt es zu Verspätungen. Die Auswirkungen auf den Umschlag in Bremerhaven seien bislang aber noch gering, sagt BLG-Sprecherin Julia Wagner.
Die Bremer Reeder sind allerdings stark betroffen. Sie stellen als sogenannte Trampreeder ihre Containerschiffe den großen Containerlinienreedereien zur Verfügung. Michael Vinnen, Vorsitzender des „Bremer Rhedervereins“, spricht von großen Herausforderungen, wenn diese Reedereien die Routen verändern. So müssten die Ausrüstung und die Versorgung der Schiffe sowie die lang geplante Crewwechsel völlig neu organisiert werden.
Erhebliche Zuschläge für die Kunden
Auch die Spediteure aus dem Land Bremen, die für ihre Kunden Seetransporte organisieren, sind von den Attacken auf die internationalen Seewege betroffen. Sie müssen trotz großer Verzögerungen ihren Kunden erhebliche Zuschläge zu den ursprünglich vereinbarten Seefrachtraten zumuten.
Reeder und Spediteure haben gemeinsam die Sorge, dass durch die Rebellenangriffe im Roten Meer und die Entwicklung in Nahost die Rohölpreise aus dem Ruder laufen könnten - mit erheblichen negativen Folgen.