Tanken ist wieder sehr teuer geworden. Doch wer zur richtigen Zeit am Zapfhahn andockt, spart Geld. (Symbolbild)

Tanken ist wieder sehr teuer geworden. Doch wer zur richtigen Zeit am Zapfhahn andockt, spart Geld. (Symbolbild)

Foto: Christin Klose

Service

1,90 Euro! Warum Diesel und Benzin so teuer sind - und wie ihr trotzdem sparen könnt

27. September 2023 // 07:35

Die Preise an den Tankstellen kennen nur einen Weg - nach oben. Teilweise zahlen wir mehr als 1,90 Euro pro Liter. Nach Angaben des ADAC sind die aktuellen Spritpreise deutlich zu hoch. Doch es gibt Möglichkeiten, wie wir trotzdem noch sparen können.

Die Preise für Benzin und Diesel sind in den letzten Tagen weiter gestiegen. Laut einer Auswertung des ADAC vom 19. September kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt 1,901 Euro, das ist ein Anstieg von 1,2 Cent gegenüber der Vorwoche. Der Dieselpreis stieg noch stärker um 1,8 Cent auf durchschnittlich 1,856 Euro pro Liter. Besonders auffällig ist, dass Super E10 den höchsten Preis dieses Jahres erreicht hat, während Diesel so teuer ist wie zuletzt im Januar.


Keine 5 Cent Unterschied - bei 20 Cent weniger Besteuerung

Die Preisdifferenz zwischen Diesel und Super E10 hat sich erheblich verringert und beträgt nur noch 4,5 Cent pro Liter. Ende Mai betrug dieser Unterschied noch mehr als 23 Cent. Wissen müssen wir dabei: Diesel wird um etwa 20 Cent pro Liter niedriger besteuert als Benzin, was die aktuellen Preisunterschiede noch unverständlicher macht.

Regionale Unterschiede

Die Preise für Kraftstoffe variieren auch auf regionaler Ebene erheblich. Berlin ist derzeit das günstigste Bundesland für Benzin, während Hamburg die höchsten Preise verzeichnet. Für Diesel hingegen ist Sachsen-Anhalt das teuerste Bundesland, während Rheinland-Pfalz vergleichsweise günstig ist. Niedersachsen und Bremen liegen bei beiden Kraftstoffen meistens im Mittelfeld.

Rohölpreis und andere Faktoren

Neben den steigenden Preisen für Benzin und Diesel hat auch der Rohölpreis einen Einfluss auf die aktuellen Spritkosten. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent liegt derzeit bei knapp 94 US-Dollar und hat ein 10-Monatshoch erreicht. Ein schwächerer Euro trägt ebenfalls dazu bei, die Spritpreise zu erhöhen.


ADAC: Tankstellen haben niedrige Preise nicht an Kunden durchgereicht

Aber: Ein Problem, das der ADAC besonders betont, ist der seit rund einem halben Jahr zu hohe Sockel bei den Kraftstoffpreisen. Dies bedeutet, dass die Preise an den Tankstellen nicht ausreichend auf rückläufige Rohölpreise im Frühjahr reagiert haben, während steigende Ölpreise sofort als Grundlage für Preiserhöhungen genutzt wurden.


Experte: Andere Länder zahlen besser

Experten führen die aktuellen Preiserhöhungen auf verschiedene Faktoren zurück. So ist Dieselkraftstoff seit Ausbruch des Ukrainekriegs auf dem europäischen Markt knapp geworden. Früher importierte Deutschland und Europa einen Großteil seines Diesels aus Russland. Aufgrund von Embargos müssen jetzt längere Transportwege in Kauf genommen werden, was die Nachfrage nach Tankschiffen erhöht. Das Problem sei auch, dass andere Käufer im Mittelmeerraum und Asien höhere Summen zahlen, erklärt Alexander von Gersdorff, Pressesprecher des Wirtschaftsverbandes Fuels&Energie en2x, im Handelsblatt. Zwar habe sich die Lage laut Gersdorff etwas entspannt hat, es werde aber noch einige Zeit dauern, bis sich dies an den Tankstellen bemerkbar macht.

Tipps zum Sparen an der Tankstelle

Trotz der gestiegenen Spritpreise gibt es einige Möglichkeiten, wie Sie beim Tanken Geld sparen können:

Wählt den richtigen Zeitpunkt: Tankt vorzugsweise abends, wenn die Preise in der Regel günstiger sind. Laut ADAC zahlen wir meistens um kurz vor 19 Uhr und zwischen 21 und 22 Uhr am wenigsten - sowohl für Diesel als auch für Benzin.

Vergleicht die Preise: Nutzt Apps oder Websites, um die Preise verschiedener Tankstellen in Ihrer Nähe zu vergleichen. Die Unterschiede können erheblich sein.

Verzichtet auf teureres E5: Moderne Benzinmotoren, die nach November 2010 hergestellt wurden, vertragen in der Regel problemlos Super E10, das günstiger ist als E5-Benzin.

Nutzt Tankrabatte: Einige Unternehmen bieten für Mitgliedschaften oder die Nutzung von bestimmten Kreditkarten dauerhafte Rabatte an, mit denen man teilweise weltweit beim Tanken weniger zahlt.