Alkohol-Mythen im Faktencheck: Studien enthüllen die Wahrheit über bekannte Irrtümer rund um Gesundheit, Schlaf und Konsumgewohnheiten. (Symbolbild)

Alkohol-Mythen im Faktencheck: Studien enthüllen die Wahrheit über bekannte Irrtümer rund um Gesundheit, Schlaf und Konsumgewohnheiten. (Symbolbild)

Foto: Alexander Heinl

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7 Alkohol-Mythen im Faktencheck: Was ist dran an diesen Trink-Weisheiten?

27. Januar 2025 // 17:00

Welchen Einfluss hat Alkohol auf die Gesundheit? Ist es wichtig, in welcher Reihenfolge man verschiedene Getränke konsumiert? Fördert ein „Absacker“ die Verdauung? Sieben Mythen rund um den Alkoholkonsum auf dem Prüfstand.

“Bier auf Wein, lass das sein?“ Beeinflusst die Reihenfolge von Bier und Wein den Kater?

Eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 90 Teilnehmenden untersuchte, ob die Art und Reihenfolge des Konsums von Lagerbier und Weißwein die Stärke des Katers beeinflusst. Die Ergebnisse zeigten, dass weder die Art noch die Reihenfolge dieser alkoholischen Getränke den Kater beeinflussten. Diese Ergebnisse können jedoch nicht für alle alkoholischen Getränke verallgemeinert werden.

Bier oder Wein? Die Reihenfolge spielt keine Rolle – entscheidend ist die Menge des Alkohols. (Symbolbild)

Bier oder Wein? Die Reihenfolge spielt keine Rolle – entscheidend ist die Menge des Alkohols. (Symbolbild)

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Schützt Alkohol vor bestimmten Krankheiten?

Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2018 zeigt, dass Alkoholkonsum weltweit einer der Hauptgründe für eine Reihe von Krankheiten ist. Die Studie legt nahe, dass die Alkoholmenge, die Gesundheitseinbußen minimieren würde, bei 0 Gramm Alkohol pro Woche liegt. Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzschwäche ist bereits mit mäßigem Alkoholkonsum verbunden. Obwohl einige Studien einen Zusammenhang zwischen mäßigem Alkoholkonsum und einem verminderten Auftreten bestimmter Herzerkrankungen zeigen, ist unklar, ob dieser Zusammenhang ursächlich ist.

Schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Risiken mit sich bringen. (Symbolbild)

Schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Risiken mit sich bringen. (Symbolbild)

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Macht Alkohol dumm?

Verschiedene Studien zeigen, dass hoher Alkoholkonsum mit Veränderungen im Gehirn, wie einem Schwund der Gewebemasse, einhergeht. Ein Zusammenhang zwischen schlechterem Abschneiden in Intelligenztests und hohem Alkoholkonsum wurde ebenfalls festgestellt. Es ist jedoch bewiesen, dass hoher Alkoholkonsum auf Dauer das Gehirn schädigen kann, was bei einer MRT-Untersuchung erkennbar ist.

Hoher Alkoholkonsum kann langfristige Schäden im Gehirn verursachen, wie Studien belegen. (Symbolbild)

Hoher Alkoholkonsum kann langfristige Schäden im Gehirn verursachen, wie Studien belegen. (Symbolbild)

Foto: Lutz Kracht/MPI

Kann ich mehr Alkohol vertragen, wenn ich viel esse?

Bei einem vollen Magen gelangt Alkohol langsamer in die Blutbahn, weil der meiste Alkohol über den Darm aufgenommen wird. Befindet sich im Magen viel Nahrung, verzögert sich dieser Vorgang, und ein Teil des Alkohols wird bereits im Magen abgebaut. Der Alkoholgehalt im Blut steigt somit langsamer an, wenn der Magen gut gefüllt ist.

Ein voller Magen verzögert die Aufnahme von Alkohol ins Blut, reduziert jedoch nicht dessen Wirkung. (Symbolbild)

Ein voller Magen verzögert die Aufnahme von Alkohol ins Blut, reduziert jedoch nicht dessen Wirkung. (Symbolbild)

Foto: Sebastian Gollnow

Hilft Alkohol gegen Schlafstörungen?

Nein, Alkoholkonsum kann Schlafstörungen begünstigen. Obwohl Alkohol zunächst eine beruhigende Wirkung haben kann, die das Einschlafen erleichtert, kann er in der zweiten Nachthälfte zu Schlafproblemen wie unruhigem oder oberflächlichem Schlaf führen. Der Schlaf wird häufiger unterbrochen.

Alkohol als Einschlafhilfe? Der vermeintliche Schlummertrunk sorgt für unruhigen Schlaf. (Symbolbild)

Alkohol als Einschlafhilfe? Der vermeintliche Schlummertrunk sorgt für unruhigen Schlaf. (Symbolbild)

Foto: Christin Klose

Verdunstet Alkohol beim Kochen?

Alkohol kocht bei niedrigerer Temperatur als Wasser, aber nicht der gesamte Alkohol verdunstet beim Kochen. Ein Experiment aus dem Jahr 1992 zeigte, dass je nach Rezept vier bis 85 Prozent des Alkohols im Essen verbleiben. Der verbliebene Alkoholgehalt hängt von der Kochtemperatur, den Zutaten und dem Kochgefäß ab.

Nicht alles verdunstet: Je nach Rezept bleibt ein erheblicher Anteil Alkohol im Essen zurück. (Symbolbild)

Nicht alles verdunstet: Je nach Rezept bleibt ein erheblicher Anteil Alkohol im Essen zurück. (Symbolbild)

Foto: Julian Stratenschulte

Kurbelt Schnaps die Verdauung an?

Eine randomisiert-kontrollierte Studie verglich, wie verschiedene Getränke die Entleerung des Magens beeinflussen. Die Ergebnisse zeigten, dass höhere Mengen an Alkohol die Entleerung des Magens verlangsamen, anstatt sie zu fördern. Schnaps betäubt möglicherweise kurzzeitig das Völlegefühl, aber die Verdauung wird durch Alkohol eher gebremst.

Ein Schnaps nach dem Essen? Studien zeigen, dass Alkohol die Verdauung eher verlangsamt als fördert. (Symbolbild)

Ein Schnaps nach dem Essen? Studien zeigen, dass Alkohol die Verdauung eher verlangsamt als fördert. (Symbolbild)

Foto: Axel Heimken