Hund und Katze unter einer Decke.

Zusätzliche Schattenplätze in der Wohnung und frisches Wasser hilft Haustieren durch die heiße Zeit.

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Hitzeschutz für Tiere: So überstehen Haus- und Nutztiere den Sommer

19. Juni 2025 // 09:00

Sommerliche Temperaturen können für viele Tiere lebensgefährlich werden. Ein tiergerechter Umgang mit Hitze schützt nicht nur das Wohlbefinden, sondern oft auch das Leben von Hunden, Katzen, Kleintieren, Vögeln und Weidetieren.

Abkühlung für Hunde

Hunde reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen, da sie ihre Körperwärme nur begrenzt abgeben können. Ausreichend Ruhephasen im Schatten, stets frisches Wasser und das Meiden körperlicher Anstrengung sind im Sommer essenziell. Der Aufenthalt im geparkten Auto kann innerhalb kürzester Zeit tödlich enden.

Sommerhilfe für Katzen

Katzen schwitzen nicht wie Menschen und suchen bei Hitze meist selbstständig kühle Orte auf. Dennoch kann es sinnvoll sein, zusätzliche Schattenplätze in der Wohnung zu schaffen. Frisches Wasser an mehreren Stellen und eventuell leicht befeuchtete Tücher unterstützen die Wärmeregulierung.

Hitzeschutz für Kleintiere und Vögel

Nager und Vögel leiden schnell unter Sommerhitze, besonders wenn sie in Innenräumen oder auf Balkonen gehalten werden. In freier Wildbahn suchen Tiere wie Kaninchen Schutz in kühlen Erdhöhlen – in Heimhaltung muss diese Funktion ersetzt werden. Wichtig ist ein schattiger, gut belüfteter Rückzugsort. Zugluft durch Ventilatoren sollte vermieden werden, da sie zu Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen führen kann. Schlafhäuser aus Keramik, gekühlter Badesand und in Tücher gewickelte Kühlpads helfen, die Temperatur zu senken. Vögel nutzen gern eine Blumenspritze oder ein Badegefäß zur Abkühlung.

Ernährung und Hygiene

Im Sommer steigt der Wasserbedarf aller Tierarten. Die Wasserzufuhr sollte täglich kontrolliert und das Trinkwasser regelmäßig gewechselt werden, um Keimbildung zu vermeiden. Grünfutter wie frisches Gras oder Kräuter bietet zusätzlich Flüssigkeit. Nahrungsreste dürfen nicht liegen bleiben, da verdorbene Lebensmittel schnell zu Erkrankungen führen können. Vor allem Kaninchen und Meerschweinchen sind im Sommer anfällig für Harnwegsinfekte und Überhitzung.

Gesundheitskontrollen im Sommer

Schuppende oder nässende Haut kann auf einen Sonnenbrand hinweisen. In solchen Fällen ist ein schattiger Rückzugsort notwendig, bei Verdacht auf ernste Folgen empfiehlt sich tierärztliche Abklärung. Teilnahmslosigkeit, flache Atmung oder Seitenlage bei Kaninchen und Meerschweinchen deuten auf einen Kreislaufzusammenbruch hin. Hier hilft nur sofortige Kühlung und der Transport zum Tierarzt. Regelmäßige Fellkontrollen sind insbesondere bei warmem Wetter wichtig, da Fliegenlarven sich bevorzugt im Bereich des Afters einnisten und schwere Hautschäden verursachen können.

Schutz für Pferde und andere Weidetiere

Auch große Tiere wie Pferde, Schafe oder Ziegen sind nicht vor Hitze gefeit. Besonders Tiere mit dunklem oder sehr hellem Fell sind gefährdet. Ausreichend Trinkwasser, Schatten und ein luftiger Unterstand zählen zu den Mindestanforderungen an die Tierhaltung im Sommer. In der Mittagshitze ist der Aufenthalt im Stall sinnvoll, sofern dieser kühl und geräumig ist. Bewegungseinheiten sollten auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden. Bei Symptomen eines Hitzschlags – wie starkem Schwitzen, Taumeln oder schwacher Muskulatur – sind sofortige Kühlung und tierärztliche Hilfe erforderlich. Sonnenschutz durch geeignete Cremes kann bei hellhäutigen Tieren helfen, Sonnenbrand zu vermeiden.

Hitzetod bei Nutztieren

Nicht nur Haustiere leiden unter Sommerhitze. Tiertransporte bei hohen Temperaturen führen regelmäßig zu Todesfällen unter Schweinen, Kühen oder Hühnern. Auch in der Massentierhaltung kommt es durch mangelnde Belüftung oder fehlenden Schatten zu Hitzestress und Kreislaufzusammenbrüchen. Die Auswirkungen intensiver Tierhaltung auf das Wohlbefinden der sogenannten Nutztiere werden in der Öffentlichkeit oft unterschätzt. Ein bewusster Umgang mit Konsum und Tierwohl kann laut Peta zur Veränderung beitragen. (feh)