
Werden Handys in der Hosentasche aufbewahrt, kann es passieren, dass Anrufe aus Versehen ausgelöst werden - teilweise auch Notrufe.
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Immer mehr fälschlich ausgelöste Notrufe durch Handys
Fälschlich ausgelöste Notrufe nehmen in Niedersachsen vielerorts deutlich zu - ein Hauptgrund sind sogenannte Hosentaschenanrufe.
Update erleichtert Notruf
Grund für diese Problem ist ein Android-Update für viele Smartphones aus dem Herbst 2022, wie die Polizeidirektion Lüneburg mitteilte. In diesem Update sind demnach verschiedene Funktionen enthalten, die es den Nutzern erleichtern sollen, einen Notruf auszulösen. „Diese eigentlich gut gemeinten Funktionen sorgen leider dafür, dass Notrufe sehr oft versehentlich ausgelöst wurden und werden“ hieß es.
Hersteller haben reagiert
Je nach Hersteller wurden die Updates den Angaben zufolge mit einigen Wochen oder Monaten Verzögerung an die Nutzer ausgespielt, sodass sich diese Fehlanruf-Problematik vor allem in den vergangenen Wochen deutlich bemerkbar gemacht hätte. Die Hersteller hätten mittlerweile reagiert und ein Update bereitgestellt. Bis dieses Update auf allen Endgeräten installiert sei, könne es einige Zeit dauern.
Hosentaschenanrufe werden nicht ausgewertet
Im ersten Halbjahr haben sich die unbeabsichtigten Notrufe, worunter die Hosentaschenanrufe zählen, in der Leitstelle Lüneburg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Weitere Polizeidirektionen im Bundesland verzeichneten in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls eine deutliche Zunahme der unbeabsichtigten Notrufe. Laut Innenministerium wird die Zahl der Hosentaschenanrufe nicht gekennzeichnet und somit nicht ausgewertet. Geht ein versehentlicher Anruf ein, erfolgt ein Rückruf, um einen Notfall auszuschließen.